Krankenkassen bezahlen neues Turbo-Insulin

Diabetesmedikamente und -hilfsmittel
Bild: Torbz
Krankenkassen übernehmen die Kosten für das neue Turbo-Insulin „Fiasp“ (faster aspart) von Novo Nordisk. Der Insulinhersteller hat dafür mit allen gesetzlichen Krankenkassen langfristige Verträge abgeschlossen.

Neues Turbo-Insulin wirkt zehn Minuten schneller

Seit April 2017 ist ein neues „Turbo Insulin“ in Deutschland erhältlich, das schneller wirkt als alle bisherigen Insuline (wir berichteten). „Fiasp“ (so der Handelsname) wird zu den Mahlzeiten bzw. zur Korrektur erhöhter Blutzuckerwerte gespritzt und ist auch für die Verwendung in Insulinpumpen zugelassen. Verwendet werden darf das neue Insulin von erwachsenen Patienten ab 18 Jahren. Für Kinder ist es nicht zugelassen.

Kein AMNOG-Verfahren für Insulin Fiasp

Ein neu zugelassenes Medikament durchläuft in Deutschland üblicherweise das„AMNOG-Verfahren“. Dazu gehört zum einen die Nutzenbewertung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (GB-A). Zum anderen muss der Hersteller den Preis mit dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) aushandeln. In der Vergangenheit war es vorgekommen, dass Hersteller nach dem Scheitern dieser Preisverhandlungen neue Medikamente wieder vom deutschen Markt zurückgezogen haben. Ein Beispiel ist das Insulin degludec (Handelsname „Tresiba“), das 2015 aus diesem Grund vom Markt genommen wurde.

Turbo-Insulin ist nicht teurer als Normalinsulin

Für „Fiasp“ gilt diese AMNOG-Regelung nicht. Der in „Fiasp“ enthaltene Wirkstoff Insulin aspart ist bereits seit längerem bekannt und wird daher nicht als neu eingestuft. Um die Erstattung langfristig zu sichern hat Novo Nordisk zudem mit den gesetzlichen Krankenkassen Rabattverträge abgeschlossen. Damit steht der Verordnung auf Kassenrezept nichts mehr im Wege.

Quelle: Presseinformation von Novo Nordisk
 

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Dieser Artikel wurde verfasst von Heidi Buchmüller