SGLT-2-Inhibitoren

(in Deutschland verfügbar: Dapagliflozin, Empagliflozin)

Wirkung:
  • SGLT-2 (Sodium-Glucose Linked Transporter 2) ist ein natriumabhängiger Glukosetransporter in den Nieren. Er ist für die Rückresorption von etwa 90 % der Glukose im proximalen Tubulus der Niere verantwortlich
  • seine Hemmung mit einem SGLT-2-Inhibitor (Sodium-Glucose Linked Transporter 2 Inhibitors) sorgt für eine erhöhte Ausscheidung von Glukose über den Urin. In der Folge steht die Glukose, welche bei Menschen mit Typ-2-Diabetes einen erhöhten Glukosespiegel verursacht, nicht mehr für den Stoffwechsel zur Verfügung. Das sorgt für die Senkung des Glukosespiegels
  • Neben der antidiabetischen Wirkung verzeichnen SGLT-2-Inhibitoren eine kardioprotektive (herzschützende) Wirkung, bedingt durch die erhöhte Glukose- und Wasserausscheidung. Dies führt zu einem reduzierten Plasmavolumen und damit einer Blutdrucksenkung
  • Weiterhin haben SGLT-2-Inhibitoren eine nephroprotektive (nierenschützende) Wirkung. Die vorübergehende Verringerung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) reduziert den intraglomerulären Druck und schützt damit die Glomeruli

Nebenwirkungen:
  • erhöhtes Wasserlassen
  • Harnwegsinfektionen
  • Genitalinfektionen (z.B. Scheidenpilz bei Frauen)
  • mögliche Dehydrierung und Elektrolytstörungen
  • In seltenen Fällen kann es zu einer normo-glykämischen Ketoazidose kommen. Bei ketoazidotischen Symptomen (Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Dyspnoe) muss eine Untersuchung auf Ketonkörper in Blut oder Urin erfolgen

Indikationen:
  • Anwendung bei Menschen mit Typ-2-Diabetes, wenn nicht-medikamentöse Maßnahmen (Bewegung, Diät) den Glukosespiegel nicht ausreichend senken
  • Anwendung bei Menschen mit Herzinsuffizienz, insbesondere mit reduzierter systolischer Pumpleistung
  • Anwendung bei Menschen mit chronischer Nierenerkrankung

Kontraindikationen:
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Überempfindlichkeit gegenüber den SGLT-2-Inhibitoren-Wirkstoffen
  • Patienten mit häufig auftretenden Harnwegsinfekten
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Bei Typ-1-Diabetes mit erhöhtem Risiko für (schwere) atypische diabetische Ketoazidosen (euglykäme Ketoazidose)

Dosierung:
  • Die Gabe von SGLT-2-Inhibitoren (z.B. Dapagliflozin) erfolgt in der Regel einmal täglich. Empfohlene Dosis von Dapagliflozin: 10 mg
  • Sollte eine Kombination mit Insulin erfolgen, ist eine niedrigere Dosis erforderlich, um das Risiko eine Hypoglykämie zu senken
  • Bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen wird eine Anfangsdosis von 5 mg empfohlen, die notfalls auf 10 mg erhöht werden kann
  • Die Patienten sollen ausreichend Flüssigkeit aufnehmen, weil eine erhöhte Diurese zum Blutdruckabfall führen kann

Stand: November 2025