Das Frühstück

Das Frühstück wegzulassen, ist ein zunehmender Trend bei Kindern, Heranwachsenden und Erwachsenen. Für die Gesundheit ist das nicht empfehlenswert, wie zahlreiche Studien zeigen:

Frühstück und Typ-2-Diabetes

In einer Metaanalyse zu Studien mit dem Thema “Frühstück weglassen, Körpergewicht und Stoffwechsel” zeigte sich bei 270.362 Probanden (94,7%) ein positiver Zusammenhang zwischen dem Auslassen des Frühstücks und Übergewicht/Adipositas. Das Auslassen des Frühstücks korrelierte mit schlechteren Fettstoffwechselprofilen, erhöhten Blutzuckerwerten, Insulinresistenz und dem Auftreten eines metabolischen Syndroms (Nutrients 2019, 11, 387; doi:10.3390/nu11020387).

In einer Metaanalyse prospektiver Kohortenstudien wurde festgestellt, dass das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2 mit dem Auslassen des Frühstücks an einem Tag in der Woche steigt – und mit jedem zusätzlichen Verzicht des Frühstücks zunahm. Die Studie kommt zu dem Ergebnis: Wird an 4-5 Tagen pro Woche das Frühstück ausgelassen, erhöht sich das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2 auf 55 %. (https://doi.org/10.1093/jn/nxy194).

Bei Patienten mit der Diagnose  Diabetes mellitus Typ 2 führt das Auslassen des Frühstücks zu einer Erhöhung der Insulinresistenz mit erhöhten Blutzuckerwerten nach den Mahlzeiten über den ganzen Tag d. h. auch nach dem Mittag und Abendessen (D. Jakubowicz et al.: Diabetes Care, 2015 Oct; 38(10):1820-1826).

Blutzuckerschwankungen bei Typ-1-Diabetes

Die Verschlechterung der Blutzuckereinstellung durch Auslassen des Frühstücks findet sich nicht nur bei Diabetes mellitus Typ 2 sondern auch bei Diabetes mellitus Typ 1. Außer der Verschlechterung der Blutzuckereinstellung bei Auslassen des Frühstücks wurde in einer Studie mit über 1000 Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 festgestellt, dass die Blutzuckervariabilität (Blutzuckerschwankungen) mit der Zunahme der Anzahl von kleinen Mahlzeiten über den Tag verteilt steigt (Aila J. Ahola et al Sci Rep. 2019; 9: 20063).

Eine Erhöhung der Blutzuckervariabilität kann zu schwerwiegenden Schädigungen der Patienten mit Diabetes führen. Durch die Blutzuckerschwankungen wird die Proteinkinase C aktiviert. Die Proteinkinase C ist ein Enzym, das eine zentrale Rolle in der zellulären Signalweiterleitung hat. Durch die Aktivierung der Proteinkinase C werden Signalkaskaden in Gang gesetzt, die verantwortlich gemacht werden für das Entstehen von mikrovaskulären Komplikationen, wie die diabetische Retinopathie, Nephropathie und Polyneuropathie und auch von makrovaskulären Komplikationen wie Schlaganfall, Herzinfarkt und Arteriosklerose. Insbesondere große Blutzuckerschwankungen sind für Patienten mit instabilen Plaques der Herzkranzgefäße gefährlich. Die großen Blutzuckerschwankungen erhöhen das Risiko, dass die Plaques rupturieren (aufplatzen) und es zu einem akuten Herzinfarkt kommt.

Eine Analyse der Deutschen Diabetes Gesellschaft kommt zu dem Schluss: „Zusammenfassend erscheint nach derzeitigem Kenntnisstand eine Frequenz von >3 Mahlzeiten pro Tag mit Betonung der Frühstücksmahlzeit zur Reduktion des kardiometabolischen Risikos empfehlenswert.“ https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/die-ddg/ausschuesse/ernaehrung. DDG Stellungnahme: „Gibt es eine optimale Mahlzeitenfrequenz und ein optimales Mahlzeiten Timing?“

Fazit: Das Frühstück ist für Patienten mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 die wichtigste Mahlzeit des Tages.

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