Diabetesschulung ist ein Muss

Angehörige, die Menschen mit Diabetes begleiten
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Wer Diabetes hat, muss bei der Umsetzung der Therapie im Alltag auf seine Fähigkeiten vertrauen können. Eine Diabetesschulung schafft die besten Voraussetzungen dafür. Jeder Diabetiker sollte mindestens einmal eine solche Schulung besuchen. Von Zeit zu Zeit kann eine Auffrischung nichts schaden.

Diabetesschulungen seit 35 Jahren

Blutzucker messen, Kohlenhydrate berechnen, Insulin dosieren bzw. Tabletten einnehmen, Unterzuckerung rechtzeitig erkennen und behandeln: Wer die Diabetestherapie im Alltag erfolgreich umsetzen will, muss zum Experten in eigener Sache werden. Doch das kommt nicht von allein. Deshalb steht heute nach der „Diagnose Diabetes“ – ob Typ 1 oder Typ 2- erst einmal eine Schulung an. Dies hat in Deutschland Tradition. 1978 startete in Düsseldorf unter der Leitung von Professor Michael Berger das erste strukturierte Schulungs- und Behandlungsprogramm für Typ-1-Diabetiker. Ende der 1980er Jahre folgte das erste Programm für Typ-2-Diabetiker ohne Insulin.

Diabetesschulungen für alle Zielgruppen

Im Laufe der Zeit wurden weitere Schulungsprogramme entwickelt und „evaluiert“. Dies bedeutet, dass jedes neue Programm zunächst in einer Studie seinen Erfolg unter Beweis stellen muss. Ohne „Evaluation“ werden die Kosten für die Schulungen nicht von den Krankenkassen übernommen. Inzwischen gibt es zahlreiche Programem für unterschiedliche Zielgruppen, unter anderem für Kinder und Jugendliche, ältere Patienten,Typ-1-Diabetiker, Typ-2-Diabetiker mit und ohne Insulin. Es gibt spezielle Schulungen für Diabetiker, die Unterzuckerungen nicht mehr rechtzeitig wahrnehmen und solche, die mehr Sport in ihren Alltag integrieren möchten.

Diabetesschulung nur in der Gruppe

Eines haben diese Schulungen gemeinsam: Sie finden in der Gruppe statt. Dieses Prinzip hat sich bewährt, denn die Teilnehmer profitieren sehr vom Erfahrungsaustausch mit anderen, die in einer ähnlichen Situation sind wie sie selbst. So kommt es, dass Ärzte und Diabetesberaterinnen in der Schulung nicht nur Wissen vermitteln, sondern häufig die Rolle eines Moderators übernehmen. Auch Familienmitglieder und Freunde können übrigens an einer Diabetesschulung teilnehmen.

Krankenkassen übernehmen die Kosten

In der Regel übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Diabetesschulung – bei Diagnosestellung und auch danach, wenn das Wissen aufgefrischt werden soll. Wer in ein Disease-Management-Programm (DMP) eingeschrieben ist, hat ein Recht auf die Übernahme der Kosten. Schulungen werden entweder ambulant in der Arztpraxis angeboten oder können mit einem stationären Aufenthalt in einer Diabetesklinik verbunden werden.

Ein Verzeichnis der anerkannten Schulungs- und Behandlungs-Programme nach den Richtlinien der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) finden Sie hier:

Diabetes- Schulungs- und Behhandlungsprogramme 

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