Diabetes-Medikament eröffnet neue Therapieoption
Eigentlich ein Diabetes-Medikament für Typ 2
SGLT2-Hemmer sind bisher nur zur Behandlung des Typ-2-Diabetes zugelassen. Vertreter dieser noch recht neuen Substanzklasse haben in den vergangenen Monaten vor allem durch ihre herzschützende Wirkung auf sich aufmerksam gemacht. Schon vor zwei Jahren haben wir an dieser Stelle darüber berichtet, dass SGLT2-Hemmer auch für Typ-1-Diabetiker eine sinnvolle Ergänzung sein könnten. Nun hat sich das Diabetes-Medikament Sotagliflozin als aussichtsreicher Kandidat dafür empfohlen. Darüber berichtet Professor Dr. Thomas Danne in einem Beitrag auf www.diabetes-online.de am 27. September 2017.Insulinmenge und HbA1c-Wert gehen zurück
Die Ergebnisse dreier Studien zu Sotagliflozin wurden 2017 vorab bei der Tagung der Amerikanischen Diabetes Gesellschaft (ADA) und der Europäischen Diabetes Gesellschaft (EASD) vorgestellt. Sie zeigen, dass der SGLT2-Hemmer bei Typ-1-Diabetikern die Stoffwechseleinstellung verbessern kann, wenn er – als Tablette eingenommen – zusätzlich zu Insulin gegeben wird. Ein niedrigerer HbA1c-Wert, geringere Schwankungen des Blutzuckers und eine reduzierte Mahlzeitendosis gehören zu den Vorteilen dieser Therapieoption, so Prof. Dr. Danne auf www.diabetes-online.deinTANDEM-Studienreihe überzeugt
Diese Vorteile zeigten sich im inTANDEM-Studienprogramm (inTANDEM 1 – 3) mit insgesamt knapp 3000 Typ-1-Patienten Sie erhielten zum Teil ein Scheinmedikament (Placebo), zum Teil das Diabetes-Medikament Sotagliflozin als Ergänzung zu Insulin. Leicht erhöht unter Sotagliflozin war die Rate an Harnwegsinfekten, Übelkeit und diabetischen Ketozidosen – typische Nebenwirkungen von SGLT2-Hemmern. Die Herstellerfirma Lexikon will Sotagliflozin nun für die Behandlung des Typ-1-Diabetes in den Markt einführen und kooperiert dafür mit dem Pharmaunternehmen Sanofi. “Da es bei Sotagliflozin bislang noch keine Kinderstudien gibt, wird das Medikament gegebenenfalls zunächst für Erwachsene zugelassen. Dies könnte schon im nächsten Jahr soweit sein”, vermutet Professor Dr. Thomas Danne.Kategorisiert in: 2017, Diabetes-Therapie, Forschung und Entwicklung, Nachrichten
Dieser Artikel wurde verfasst von Heidi Buchmüller