Herz und Nieren leiden oft lange Zeit unbemerkt unter Diabetes

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(28.9.25) Menschen mit Diabetes und Bluthochdruck haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Herz- und Nierenerkrankungen. Darauf weisen das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) und das Universitätsklinikum Düsseldorf anlässlich des Weltherztages sowie die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) anlässlich ihrer 17. Jahrestagung hin. Besonders alarmierend: Die Organe werden oftmals schon geschädigt, bevor erste Symptome auftreten. Wenn die Gefäßerkrankungen dann festgestellt werden, sind sie häufig schon weit fortgeschritten.
Hintergrund: Bluthochdruck und chronisch erhöhte Blutzuckerwerte können zu Schäden an kleinen und großen Blutgefäßen führen. Wie das DDZ in einer aktuellen Pressemitteilung warnt, beginnt die Gefahr bereits vor der Diabetes-Diagnose, denn bei Menschen mit sogenanntem Prädiabetes sind die Blutfette und die Insulinresistenz in der Regel bereits erhöht. Beides schadet den Gefäßen oft schon, bevor die erhöhten Blutzuckerwerte festgestellt werden.
Organschäden entwickeln sich schleichend
Sowohl bei Herz- als auch bei Nierenschäden treten spürbare Probleme meist erst auf, wenn das Organ schon deutlich Schaden genommen hat. Im Falle von Herzproblemen klagen Betroffene dann oft über Kurzatmigkeit oder Rhythmusstörungen. Mitunter ist ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall sogar das erste wahrgenommene Symptom. Insbesondere bei Typ-2-Diabetes entwickelt sich eine Herzschwäche oft über mehrere Jahre hinweg schleichend, schreibt das DDZ.Auch die Nierenleistung leidet anfangs meist unbemerkt. Bei fortgeschrittener Schädigung kann es zu einem Nierenversagen kommen. Laut DGfN ist die diabetische Nephropathie die häufigste Ursache für Dialysepflichtigkeit in Deutschland.
Präventionsmaßnahmen verbessern die Prognose
Zur Vorbeugung gelten bei Herz und Nieren ähnliche Empfehlungen: „Der Blutdruck sollte bei Menschen mit Diabetes unter 130/80 mmHg liegen, das LDL-Cholesterin unter 70 mg/dl, bei zusätzlichen Risikofaktoren bei unter 55 mg/dl. Blutdruck und Blutfettwerte sollten regelmäßig kontrolliert werden“, erklären die Experten des DDZ und des Universitätsklinikums Düsseldorf. Laut DGfN schützen Medikamente gegen Bluthochdruck und Diabetes auch die Nieren. Sie sollten deshalb konsequent eingenommen werden. Hilfreich sind zudem regelmäßige Bewegung und die Vermeidung von Übergewicht.Eine frühzeitige Behandlung von Folgeschäden verbessert die Prognose. Deshalb sollten Menschen mit Diabetes regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Die Nierenfunktion kann per Urinuntersuchung überprüft werden. Das Messen des Blutdrucks sollte fester Bestandteil eines jeden Check-ups sein. Symptome wie Kurzatmigkeit, Herzstolpern oder auch Druckgefühl in der Brust sollten von Menschen mit Diabetes ernst genommen und ärztlich abgeklärt werden, da sie auf Herzprobleme hinweisen können.
Ziel: Menschen für Herz- und Nierengesundheit sensibilisieren
Der Weltherztag wird jährlich am 29. September begangen, um weltweit auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufmerksam zu machen. Ziel ist es, die Bevölkerung für Herzgesundheit zu sensibilisieren und die Zahl der Todesfälle durch diese Erkrankungen zu verringern.Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) weist anlässlich ihrer Jahrestagung regelmäßig auf Risikofaktoren hin, die zu einer chronischen Nierenkrankheit (CKD) führen können. Die diesjährige Tagung findet vom 2. bis 5. Oktober in Berlin statt.
Quellen:
Deutsche Herzstiftung
Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ)
Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN)
eigene Recherche
Stichwörter: Deutsche Herzstiftung, folgeerkrankungen, Herz, Nieren, prävention
Kategorisiert in: 2025, Folgeerkrankungen, Nachrichten
Dieser Artikel wurde verfasst von Thorsten Ferdinand