Einsatz von Humalog wirtschaftlich!

Einsatz von Humalog ist wirtschaftlich

Zusätzliche Arzneimittelkosten des Analoginsulins Humalog (Wirkstoff: Insulin lispro[1]) gegenüber Humaninsulin werden durch seltenere stationäre Aufenthalte zumindest kompensiert. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten, das vom Pharmaunternehmen Lilly Deutschland bei einem unabhängigen Institut in Auftrag gegeben worden ist. Auf der Basis von Studien aus dem amerikanischen Managed Care Bereich wurde unter anderem die Wirtschaftlichkeit von Insulin lispro im Rahmen der Therapie des Diabetes mellitus vom Typ 1 und Typ 2 untersucht. Der Nutzen verschiedener kurzwirksamer Insuline zur Behandlung von Diabetes mellitus ist derzeit ein hitzig diskutiertes Thema. Im Zentrum der gesundheitspolitischen Debatte stehen der medizinische Nutzen, die Wirtschaftlichkeit und der Patientennutzen verschiedener Therapieoptionen. Im Rahmen eines so genannten Health Technology Assessments (HTA)[2] hat das Pharmaunternehmen Lilly Deutschland Studien, die zur Beurteilung dieser Aspekte maßgeblich sind, vom Berliner Institut für Gesundheits- und Sozialforschung (IGES), dem größten deutschen privatwirtschaftlichen und unabhängigen Forschungsinstitut im Gesundheitswesen, analysieren lassen. Weniger Krankenhausaufenthalte, höhere Patientenpräferenz Zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit aus Sicht der Kostenträger wurden drei relevante Studien identifiziert und ausgewertet. In diesen Studien wurden die gesamten Behandlungskosten von Menschen mit Diabetes untersucht, die mit Insulin lispro oder Humaninsulin therapiert werden. Eine Unterscheidung zwischen Typ 1- oder Typ 2-Diabetes wurde nicht vorgenommen. Alle Studien zeigen, dass die zusätzlichen Arzneimittelkosten in der Lisprogruppe gegenüber der Humaninsulingruppe u. a. durch seltenere stationäre Aufenthalte zumindest kompensiert werden. Zur Beurteilung der Patientenpräferenz konnten neun Studien ausgewertet werden. Alle Studien untersuchen nahezu ausschließlich Patienten mit Typ 1-Diabetes. Diese berichten einheitlich über eine Präferenz bzw. eine gewünschte Fortsetzung nach Studienende mit Insulin lispro. HbA1c und Hypoglykämien – Die Parameter zur Beurteilung des medizinischen Nutzens? Die Analyse des medizinischen Nutzens wurde – analog zum damals aktuellen IQWiG-Methodenpapier – auf die folgenden Parameter beschränkt: Häufigkeit von Hypoglykämien und HbA1c-Werte. Die Ergebnisse für den Typ 2-Diabetes zeigen, dass eine Behandlung mit Insulin lispro und mit kurzwirksamem Humaninsulin gleich effektiv auf den HbA1c-Wert und das Hypoglykämie-Risiko wirken. Für den Typ 1-Diabetes konnten jedoch ein signifikanter Vorteil bei der Senkung des HbA1c-Werts sowie deutliche Hinweise auf Reduktion schwerer Hypoglykämien gezeigt werden.
Neben dem HbA1c-Wert, der lediglich eine Information über die durchschnittlichen Blutzuckerwerte während der letzten sechs bis zwölf Wochen gibt, rücken seit einiger Zeit immer stärker die Blutzuckerwerte nach dem Essen (postprandiale Blutzuckerspiegel) in den Mittelpunkt der Diskussion. Denn es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass postprandiale Blutzuckerspitzen eine wichtige Rolle bei vaskulären Schäden spielen. Welchen Einfluss der mittels einer Insulintherapie kontrollierte postprandiale Blutzuckerspiegel auf das Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse hat, wird derzeit von Lilly in einer großen Studie mit 1.355 Patienten mit Typ 2-Diabetes untersucht. Erste Ergebnisse werden 2008 erwartet. Anmerkungen für die Redaktion [1] Insulin lispro (Humalog®) ist eine verschreibungspflichtige Substanz. Auf die Vorschriften des Heilmittelwerbegesetzes wird ausdrücklich hingewiesen. [2] Der Begriff Health Technology Assessment (HTA) bezeichnet einen Prozess, mit dem medizinische Verfahren und Technologien systematisch bewertet werden, die einen Bezug zur gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung haben. In der deutschen Gesundheitspolitik haben sich HTAs als wirksames Mittel zur Sicherung der Qualität und Wirtschaftlichkeit etabliert.

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