Diabetologen unter Preis

Diabetologen unter Preis
Unhaltbare Situation für das Jahr 2008 befürchtet

Diabetikern in Deutschland droht die medizinische Unterversorgung.
Grund ist ein drohendes Praxissterben infolge der geplanten Honorarreform für ärztliche Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Diese hat deutliche, finanzielle Abwertungen ärztlicher Honorare in der Diabetologie zur Folge. Darauf macht Dr. Eva-Maria Fach, 1. Vorsitzende des Berufsverbandes niedergelassener Diabetologen (BVND), aufmerksam: "Die Nachfrage nach ärztlicher diabetologischer Versorgung steigt, aber unsere Honorare werden voraussichtlich um ein Drittel gekürzt. Das halten viele Praxen nicht mehr durch."
Ein Drittel weniger Praxisumsatz
Insbesondere seien Diabetologen betroffen, die im hausärztlichen Bereich überwiegend auf Überweisung tätig werden; aber auch fachärztlich tätige Kollegen dürften unter der geplanten Veränderung des so genannten "Einheitlichen Bewertungsmaßstabs" (EBM) 2008 leiden. Der EBM regelt über ein Punktesystem, wie viel Honorar Ärzte für Leistungen innerhalb der GKV bekommen.
Das Punktesystem sieht eine drastische Minderung der Diabetologen-Honorierung im kommenden Jahr vor: Damit ist eine Reduzierung um ein Drittel der bisherigen Praxisumsätze im kommenden Jahr absehbar. Die betriebswirtschaftlich sinnvolle Fortsetzung vieler Praxen steht zur Debatte. Und damit die Unterversorgung der Diabetiker in Deutschland. Zur Aufrechterhaltung der ambulanten Versorgung fordern die 1100 niedergelassenen Diabetologen von den gesetzlichen Versicherern eine deutliche Anhebung des Punktevolumens, dass ihren Umsatz bestimmt.
Viele Patienten könnten ihren Arzt verlieren
"Der Aufwand für die Beratung der Diabetespatienten ist enorm hoch und unabdingbar für die Lebensqualität vieler Patienten. Die Diabetologen werden daher nicht tatenlos zusehen, wenn die Bewertungsinstanzen der Versicherungen hier den falschen Maßstab anlegen", unterstreicht Dr. Fach. Die nächste Sitzung des zuständigen Bewertungsausschusses findet Ende November statt. Dann könnte sich entscheiden, ob die ärztliche Betreuung der rund acht Millionen Diabetiker im Jahre 2008 einen dramatischen Wandel erfährt.

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