Arztwechsel mit Diabetes: Vom Kind zum Erwachsenen

Junge Diabetiker beim Arzt
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Wenn Jugendliche mit Diabetes erwachsen werden, steht ein Arztwechsel an: vom Kinder- und Jugend- zum Erwachsenendiabetologen. Das Berliner TransitionsProgramm und die Internetseite www.between-kompas.com erleichtern den Übergang.

Transitions-Programm soll Kontinuität beim Arztwechsel sichern

Die Diabetes Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft steht bevor: Am 8. und 9. November 2019 treffen sich Diabetologen, Diabetesberaterinnen und weitere ärztliche und nicht-ärztliche Experten in Leipzig. Ein wichtiges Thema wird dabei die sogenannte Transition sein – der Übergang von der Kinder- in die Erwachsenenmedizin. Um die Kontinuität in der medizinischen Betreuung zu sichern, wurde das Berliner TransitionsProgramm entwickelt. Es ist das bislang einzige Programm dieser Art, das auch von den meisten Krankenkassen finanziert wird.

Fallmanager unterstützen junge Diabetiker und ihre Eltern

Beim Berliner TransitionsProgramm kümmern sich Fallmanager um die jungen Patienten und begleiten sie beim Arztwechsel. Der übernehmende Erwachsenendiabetologe erhält eine strukturierte Zusammenfassung der bisherigen Krankengeschichte. Wenn darüber hinaus noch Abstimmungsbedarf besteht, kann auch eine gemeinsame Sprechstunde mit dem Jugend- und dem Erwachsenendiabetologen stattfinden. „Das Programm wird inzwischen bundesweit angeboten, Transitionsstellen mit eigenen Fallmanagement bestehen neben Berlin mittlerweile auch in Darmstadt, Augsburg und Aachen“, sagt Silvia Müther, Vorstandsvorsitzende des Berliner TransitionsProgramm e.V.

Verantwortung für den Diabetes selbst übernehmen

Der Übergang zur Erwachsenenmedizin steht für Jugendliche mit Diabetes spätestens mit dem 18. Geburtstag an, in Ausnahmefällen kann er bis zum 21. Geburtstag erfolgen. Damit fällt er in eine Lebensphase, in der sich die Stoffwechseleinstellung ohnehin bei vielen jungen Patienten schwierig gestaltet, Dafür gibt es zum einen hormonelle Gründe: Sowohl das Wachstumshormon als auch Stresshormone wie Adrenalin oder Cortisol wirken auf den Blutzuckerspiegel. Zum anderen spielen aber auch alterstypische Verhaltensweisen eine Rolle, denn die Jugendlichen koppeln sich im Alltag zunehmend vom Rhythmus und der Tagesstruktur der Eltern ab. Sie sollen nach und nach mehr eigene Verantwortung für ihre Erkrankung übernehme und sie selbst managen. Gleichzeitig “nervt” der Diabetes häufig und die Sorgfalt für die Therapie lässt bei vielen nach.

Umso wichtiger ist es, den Arztwechsel und den Übergang zur Erwachsenenmedizin gut zu planen. Dabei hilft auch die Internetseite www,between-kompas.com mit Tipps für Jugendliche und Eltern.

Quelle: Medieninformation der Deutschen Diabetes Gesellschaft vom 7.10.19; eigene Recherche
   

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Dieser Artikel wurde verfasst von Heidi Buchmüller