Die Messung des Harnzuckers

Normalerweise findet sich im Urin keine Glukose. Bei der Harnzuckermessung wird der Sachverhalt genutzt, dass die Blutglukose über die Nieren ausgeschieden wird, wenn eine bestimmte Höhe überschritten wird. Den Wert, der im Durchschnitt bei 180 mg/dl liegt, nennt man Nierenschwelle.

Es ergeben sich jedoch einige Probleme

Die Nierenschwelle kann aber bei einzelnen Individuen gestört sein. Eine Überprüfung ist deshalb erforderlich, wenn man die Harnzuckermessung anwenden will. Dazu müssen zur Ermittlung der Nierenschwelle anfangs zum Urinzucker Blutzuckermessungen durchgeführt werden.Besonders bei Diabetikern mit Nierenschädigung ist dies wichtig.Bei schwangeren Diabetikerinnen ist die Harnzuckermessung nicht möglich, weil die Nierenschwelle immer verändert ist! Zu beachten ist, dass sich in der Blase Urin von mehreren Stunden ansammelt. Das bedeutet, dass die gemessene Konzentration immer ein Mittelwert der Blutzuckerkonzentration der letzten Stunden darstellt.

Vorteile der Uringlukosemessung sind folgende

  • keine Stichverletzung wie bei der Blutzuckermessung
  • die Blutzuckerwerte werden über längere Zeiträume indirekt dargestellt
  • lässt sich keine Glukose im Urin nachweisen, liegt der Blutzucker bei erhaltener Nierenschwelle unter 180 mg/dl und damit ergibt sich für viele Diabetiker eine zufriedenstellende Einstellung
  • Die Methode ist sehr preisgünstig
Allerdings hat die Urinzuckermessung auch ihre Grenzen

  • eine zeitnahe Blutzuckermessung ist nicht möglich
  • eine Anpassung der Insulindosis zu dem Mahlzeiten ist somit nicht möglich
  • Unterzuckerungen können nicht nachgewiesen werden
  • genaue Tagesprofile sind nur mit Blutzuckermessungen möglich
In der Praxis spielt die Harnzuckermessung heute keine große Rolle mehr, da eine Kontrolle des Blutzuckers zuverlässiger ist.

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