Typ-1-Diabetes: eine Autoimmunerkrankung
Ursache des Typ-1-Diabetes ist eine Fehlfunktion des menschlichen Abwehrsystems: „Antikörper“, die sonst gegen Fremdes (z.B. Bakterien, Viren, fremdes Gewebe) gerichtet sind, greifen jetzt die körpereigene Bauchspeicheldrüse, speziell die Inselzellen an. Man spricht von einer „Autoimmunerkrankung“ – eine Immunreaktion gegen körpereigenes Gewebe. Die nachfolgende Schädigung der Inselzellen (Zellen der Bauchspeicheldrüse: a-Zellen, b-Zellen) führt unter anderem zum Insulinmangel und nachfolgend zum unkontrollierten Blutzuckeranstieg.Der Autoimmunprozess setzt in der Regel im Kinders- bis jungen Erwachsenenalter ein. Er kann aber in jedem Lebensalter auftreten (LADA = spät einsetzender Autoimmuner Diabetes).
Diabetiker haben oft weitere Autoimmunerkrankungen
Autoimmunerkrankungen treten nicht selten in Gruppen auf. Bei Menschen mit einer solchen Autoimmunerkrankung ist das Risiko für andere Autoimmunerkrankungen erhöht („Autoimmune Polyglanduläre Syndrome“).
Nachfolgend typische „Autoimmunerkrankungen“ in Kombination mit Diabetes Typ-1:
Seltener kombiniert sind unter anderem:
- Chronisch Atrophische Gastritis / Perniziosa (Parietalzell-Antikörper)
- Hypoparathyreoidismus
- Myastenia gravis
- Primäre chronische Polyarthritis und Sjögren-Syndrom
- Vitiligo (Weißfleckenkrankheiten)
- Alopezie
- 1/3 aller Menschen mit Diabetes Typ-1 entwickeln eine autoimmune Schilddrüsenerkrankung, 1/3 der Frauen mit Diabetes Typ-1 nach einer Schwangerschaft
- 0,5 -1 % aller Menschen mit Typ-1-Diabetes entwickeln eine Addisonerkrankung, 1.5% haben Antikörper gegen Nebennierenzellen
- Bis 10% aller Menschen mit Typ-1-Diabetes entwickeln eine Zöliakie
Am wichtigsten ist hier: Daran denken!
Kategorisiert in: Weitere hormonelle Erkrankungen bei Diabetes
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