Warum die mentale Seite bei Diabetes so wichtig ist

Bild: Robert Kneschke
Diabetes ist eine chronische Erkrankung, die im Alltag immer wieder Aufmerksamkeit und Einsatz fordert. Das kann auch die Seele belasten. In ihrem neuen Buch erklärt die Diabetes-Psychologin Eva Gerhartsreiter, wie Diabetes und mentale Gesundheit zusammenhängen und gibt Anleitungen für ein gutes Leben mit der chronischen Erkrankung. Ihren Gastbeitrag lesen Sie hier auf diabetes-news.

(7.11.25) Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass Ihre Blutzuckerwerte bei einem stressigen Gespräch im Job oder einem intensiven Familienwochenende plötzlich ansteigen? Und dass es Ihnen umgekehrt viel leichter fällt, gut auf sich zu achten, wenn Sie sich ausgeglichen und wohl fühlen? Beides zeigt, wie groß der Einfluss des oft unterschätzten Therapiebausteins Psyche ist. Während Ernährung, Bewegung und Medikamente in der Behandlung von Diabetes im Vordergrund stehen, wird das seelische Gleichgewicht häufig übersehen – obwohl es entscheidend dafür ist, wie gut Betroffene mit der Erkrankung umgehen. Kaum jemand fragt jedoch, wie es Diabetes-Betroffenen wirklich geht – ob sie sich überfordert fühlen, mit Ängsten kämpfen oder einfach erschöpft sind vom täglichen Selbstmanagement.

Stress, Emotionen und die Stoffwechsellage

Wer mit Diabetes lebt, weiß: Perfekte Werte sind nicht immer möglich – und die täglichen Anforderungen können belastend sein. Stresshormone wie Kortisol sorgen in solchen Situationen dafür, dass dem Körper mehr Energie zur Verfügung steht, was gleichzeitig den Blutzucker ansteigen lässt. Kurzfristig ist das unproblematisch, doch auf Dauer kann Stress die Stoffwechseleinstellung verschlechtern. Emotionale Belastungen spiegeln sich im Blutzucker wider, denn Körper und Seele stehen in enger Wechselwirkung. Das Gute ist: Was im Negativen wirkt, funktioniert auch im Positiven. Eine starke, ausgeglichene Psyche erleichtert den Alltag, stabilisiert langfristig die Stoffwechsellage und wirkt sich positiv auf Motivation, Schlaf, Bewegung und Essverhalten aus. Die Psyche ist somit kein Nebenschauplatz, sondern ein zentraler Schlüssel zu einem guten Leben mit Diabetes. Wer seelisch im Gleichgewicht ist, kann die Erkrankung besser annehmen und aktiv gestalten, statt sich von ihr bestimmten zu lassen.

Ihr Weg zu einem guten Leben mit Diabetes

Rund 11 Millionen Menschen in Deutschland leben mit Diabetes – und doch gibt es erstaunlich wenige psychologische Ratgeber, die die mentale Seite der Erkrankung in den Mittelpunkt stellen. Das Buch „Gut leben mit Diabetes“ schließt genau diese Lücke. Es unterstützt Sie dabei, die Erkrankung nicht als Feind, sondern als Begleiter zu sehen, Perfektionismus-Tendenzen zu erkennen und loszulassen und innere Stärke zu entwickeln – für mehr Gelassenheit und Lebensqualität im Alltag mit Diabetes. Denn ein erfülltes und gutes Leben mit Diabetes ist nicht nur möglich, es liegt sogar in Ihrer Hand!

Eva Gerhartsreiter



Das Buch erscheint am 11. November 2025. Hier finden Sie weitere Informationen.

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Dieser Artikel wurde verfasst von Heidi Buchmüller