Glukagon als Nasenspray: Zulassung beantragt

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Das amerikanische Unternehmen Eli Lilly and Company hat in den USA und in Europa die Zulassung des Hormons Glukagon als Nasenspray zur Anwendung bei schweren Unterzuckerungen (Hypoglykämien) beantragt. Bisher muss Glukagon gespritzt werden.

Glukagon bei schweren Unterzuckerungen

Glukagon ist ein „Gegenspiegel des Insulins“. Das Hormon kann als Notfallmedikament im Falle einer schweren Unterzuckerung mit Bewusstlosigkeit verabreicht werden, um den Blutzuckerspiegel schnell zu erhöhen. Dafür gibt es ein Notfall-Set, bestehend aus einer Flasche mit Glukagon in Pulverform und einer Spritze mit Lösungsmittel. Vor dem Spritzen wird das Pulver mit dem Lösungsmittel vermischt und aufgezogen. Glukagon wird ins Unterhautfettgewebe gespritzt. Da die Betroffenen als Folge der schweren Unterzuckerung in der Regel bewusstlos sind, muss die Spritze von Dritten verabreicht werden, etwa von Angehörigen oder Arbeitskollegen.

Bild: Locemia/Eli Lilly

Antrag auf Zulassung nach erfolgreichen Phase-3-Studien

Das neue Glukagon-Nasenspray wird im Falle einer Zulassung die Behandlung eines solchen Notfalls sehr erleichtern. Helfer können das Hormon dem Bewusstlosen einfach über die Nase verabreichen – es wird über die Schleimhäute aufgenommen. Entwickelt wurde das Spray vom Unternehmen Locemia. Eli Lilly hatte sich bereits im Oktober 2015 die Vertriebsrechte gesichert. Nun hat das neue Glukagon-Nasenspray erfolgreich die Phase 3 der klinischen Studien abgeschlossen. Eli Lilly hat bei den zuständigen Behörden in den USA und in Europa die Zulasssung beantragt und will das nasale Glukagon schnellstens auf den Markt bringen, erklärte Thomas Hardy, leitender medizinischer Direktor im Unternehmen, gegenüber dem US-Fachmagazin Endocrine Today im Juli 2018.

Quelle: Diabetesportal diabetes-online.de, 01.08.18

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Dieser Artikel wurde verfasst von Heidi Buchmüller