Welche Folgen hat ein erhöhter Blutdruck?

Ein leicht erhöhter Blutdruck wird häufig von den Patienten nicht bemerkt. Erst bei schweren Bluthochdruck mit Werten um die 200 mmHg treten Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel, Erschöpfung und Übelkeit auf. Diese Seite erklärt welche Folgen ein erhöher Blutdruck haben kann.

Auch wenn Bluthochdruck keine Beschwerden macht, ist er eine ernstzunehmende Erkrankung. Ein unbehandelter Bluthochdruck führt zu lebensbedrohlichen Folgeschäden an Herz, Gefäßen, Augen und Nieren:

Bluthochdruck kann Herzmuskelschwäche verursachen

Je höher der Blutdruck desto kräftiger muss das Herz arbeiten, um das Blut aus dem Herzen in die Arterien zu pumpen. Der Herzmuskel muss sich auf Dauer dieser erhöhten Beanspruchung anpassen und verdickt sich. Dabei geht die Elastizität verloren und der Herzmuskel versteift. Die Blutzufuhr zum Herzmuskel über die Herzkranzgefäße kommt nicht in demselben Maße nach, um ihn mit genügend Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Es entwickelt sich eine Herzmuskelschwäche oder Herzinsuffizienz.

Eine Herzinsuffizienz führt zunächst zu Luftnot (Dyspnoe) bei körperlicher Belastung. Müssen Sie beim Treppensteigen wegen Luftnot anhalten? Dann sollten Sie zur weiteren Abklärung ihren Arzt aufsuchen. Die Abklärung besteht in der Anamnese mit Fragen zur körperlichen Belastbarkeit und einer körperlichen Untersuchung. In der klinischen Untersuchung kann eine Vergrößerung des Herzens festgestellt werden. Durch die größere Belastung des Herzens kann ein Rückstau die Lunge erfolgen. Flüssigkeit kann aus den Lungengefäßen austreten. Im fortgeschrittenen Stadium besteht Luftnot bereits ohne körperliche Anstrengung. Insbesondere beim Liegen kann dann die Luftnot sich verstärken und zu Atemnot und Hustenanfällen (Asthma kardialen) führen. Aufgrund der verminderten Auswurfleistung des linken Herzens kommt es zum Rückstau in die Lunge, zum kardialen Lungenödem (Wasser in der Lunge). Beim Abhören der Lunge hört man Rasselgeräusche. Es können sich Pleuraergüsse (Flüssigkeitsansammlung im Spalt zwischen Lunge und Brustkorb) und durch den Rückstau Wasseransammlungen in den Beinen (Ödeme) entwickeln.

Weitere technische Untersuchungen sind ein Belastungs-EKG und eine Echokardiografie, mit der die Auswurfleistung des Herzens gemessen werden kann.

Erhöhter Blutdruck kann Arteriosklerose verursachen

Darüber hinaus ist Bluthochdruck einer der wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung der Gefäßverkalkung (Arteriosklerose). Der ständig überhöhte Druck in den Adern schädigt die Gefäßwände. In und an den geschädigten Bereichen der Gefäßwände können sich Partikel der Blutfette, Kalk und andere Bestandteile des Blutes ablagern. Es können sich Verengungen in den Arterien (Stenosen) bilden. Durch diese Stenosen werden Beine und Organe wie Herz, Nieren und Gehirn nicht mehr mit dem lebensnotwendigen Sauerstoff und mit Nährstoffen versorgt. Die Folge kann ein Schlaganfall, Herzinfarkt, Nierenversagen und Durchblutungsstörungen der Beine sein.

Bluthochdruck kann Schäden an den Nieren verursachen

in den Nieren befinden sich Gefäßknäuele (Glomeruli), in denen der Primärharn aus dem Blut entfernt wird. Der Bluthochdruck ist für die kleinen Gefäße in dn Glomeruli der Nieren ganz besonders schädlich. Kommt zum Hochdruck außerdem noch ein Diabetes (Zuckerkrankheit) hinzu, sind die Nieren zusätzlich gefährdet. Erhöhung des Druckes in diesen kleinen Nierengefäßen führt nach und nach zu einem Funktionsverlust der Nieren. Stoffwechselprodukte des Körpers, die normalerweise mit dem Urin ausgeschieden werden, können von den Nieren nicht mehr ausreichend aus dem Blut gefiltert werden. Die kleinen Gefäße in den Glomeruli können für größere Moleküle durchlässig werden und es kommt zu einem Eiweißverlust über die Niere. Im Endstadium muss dann eine Nierenersatztherapie, die Dialyse durchgeführt werden.

Erhöhter Blutdruck kann Schäden an den Augen verursachen

Auch für die kleinen Gefäße der Augen ist der Bluthochdruck schädlich. Bei der augenärztlichen Untersuchung erkennt man häufig, dass schon Veränderungen durch den Blutdruck entstanden sind, obwohl der Blutdruck erst kürzlich oder noch gar nicht festgestellt wurde. Man spricht von einer hypertensiven Retinopathie. Die Symptome entwickeln sich erst spät und bestehen in verschwommenem Sehen oder Gesichtsfeldausfällen.

Die Veränderungen an der Netzhaut (Retina) durch den erhöhten Blutzucker werden diabetische Retinopathie genannt.

Besonders gefährlich ist die Kombination aus hypertensiver Retinopathie und diabetischer Retinopathie, die auch zur Erblindung führen kann.

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