Die Selbstmessung des Blutdrucks

Wurde bei Ihnen ein Bluthochdruck festgestellt, ist eine Behandlung erforderlich. Um festzustellen, ob Ihr Blutdruck im Normbereich ist, müssen Selbstmessungen durchgeführt werden. Diese Seite erklärt die Selbstmessung des Blutdrucks.

Die Messung in den Arztpraxen ist häufig zu hoch und viel zu selten, um einen Eindruck über die Qualität der Einstellung zu bekommen. Durch die Selbstmessungen werden Sie auch selbst feststellen, bei welchen Tätigkeiten und in welchen Situationen Ihr Blutdruck ansteigt. Sie können feststellen wie sich eine Umgestaltung Ihres Lebensstils, wie z.B. die Aufnahme eines Bewegungsprogramms und die Reduzierung von Kochsalz, auf dem Blutdruck auswirkt. Sollten Sie Medikamente benötigen, sind eigene Kontrollmessungen, die Sie mit Ihrem Arzt besprechen, die beste Methode, die Blutdruckeinstellung zu verbessern und die medikamentöse Therapie zu optimieren.

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Wann übernimmt die Krankenkasse die Kosten für ein Blutdruckmessgerät?

Wann ist ein Blutdruckmessgerät verordnungsfähig? „Eine regelmäßige häusliche Messung des Blutdrucks ist bei Patienten mit hohem Blutdruck indiziert, bei denen dauerhaft eine engmaschige Überwachung erforderlich ist, z. B. wenn der Bluthochdruck nur schwer behandelbar ist oder wenn auf diese Weise organische Folgeschäden reduziert werden können. Die gemessenen Werte müssen durch den Patienten oder die betreuende Person protokolliert werden und dienen der individuellen Anpassung der Medikation und der Therapieführung. Blutdruckmessgeräte können auch mit einer Sprachausgabe ausgestattet sein und kommen für hochgradig sehbehinderte oder blinde Menschen in Betracht. Manuelle Blutdruckmessgeräte sind insbesondere bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen geeignet. Die Patienten müssen über ein ausreichendes Hörvermögen und manuelle Geschicklichkeit verfügen. Es muss sichergestellt sein, dass der Versicherte die Technik der Blutdruckmessung beherrscht. Eine Schulung und Einweisung in die Technik der Blutdruckmessung durch den Arzt ist erforderlich. Mit modernen Messgeräten ist die Blutdruckmessung ganz einfach. Die Messungen sind jedoch häufig durch Fehler verfälscht. Daher zunächst die wesentlichen Regeln, die sie zur Durchführung einer korrekten Messung beachten müssen.“ (https://www.kvb.de/)

Selbstmessung des Blutdrucks am Oberarm

  • Messen Sie stets im Sitzen, nachdem Sie sich mindestens fünf Minuten ausgeruht haben.
  • Messen Sie immer am gleichen Arm. Legen Sie ihn bequem, leicht angewinkelt auf den Tisch auf, so dass die Manschette in Herzhöhe zum Liegen kommt.
  • Legen Sie die Manschette luftleer an. Der Kopf des Stethoskops oder der elektronische Messfühler sollte an der Arminnenseite, etwa 2,5 cm über der Ellenbeuge, aufgebracht werden. Die Manschette soll direkt auf der Haut und mit leichtem Druck überall am Oberarm anliegen.
  • Standard-Oberarm-Manschetten sind 12-13 cm breit und für einen Oberarmumfang von 22-32 cm ausgelegt. Kindermanschetten sind in der Regel nur 5 bis 8 cm breit. Für adipöse oder besonders muskulöse Patienten gibt es breitere Manschetten, die 15 bis 18 cm breit sind. Die richtige Breite ist sehr wichtig, da sonst falsch niedrige Blutdruckwerte gemessen werden.
  • Pumpen Sie die Manschette auf, bis der Puls am Handgelenk verschwindet und anschließend noch weitere 20 mmHg. Lassen Sie dann den Manschettendruck langsam um 2 – 3 mmHg pro Sekunde ab.
  • Wenn Sie ein Gerät mit Stethoskop besitzen, hören Sie beim Ablassen die sogenannten Korotkow-Strömungsgeräusche. Der Beginn des Klopftons entspricht dem systolischen Wert und das Verschwinden des Klopftons dem diastolischen Wert.
Elektronische Geräte registrieren diese Messwerte automatisch. Vollautomatische Geräte steuern außerdem den Pump- und Ablassvorgang selbsttätig und brauchen nur durch einen Knopfdruck gestartet zu werden.

Wiederholen Sie die Messung nach 2 Minuten.

Selbstmessung des Blutdrucks am Handgelenk

Für die Messung am Handgelenk gibt es vollautomatische Geräte. Wichtig ist, dass das Anzeigenfeld auf der richtigen Seite des Handgelenks liegt. Bei manchen Geräten muss die Anzeige auf der Innenseite des Handgelenks liegen, wo die Schlagader verläuft. Bei anderen Geräten liegt die Anzeige auf der Außenseite. Beachten Sie unbedingt die Angaben des Geräteherstellers.

  • Auch bei der Handgelenkmessung muss die Manschette in Herzhöhe liegen. Dazu wird das Handgelenk auf die Brust gelegt oder auf einer Unterlage auf dem Tisch gelagert.
  • Patienten mit Diabetes mellitus haben häufig einen Mediasklerose, das ist eine Verkalkung der mittleren Schicht der Gefäßwand. Die Blutdruckmessung mit Geräten am Handgelenk kann dann inkorrekt sein.
  • Patienten mit Diabetes mellitus sollten die Blutdruckmessung mit einem Gerät, welches am Oberarm misst, durchführen

Mögliche Fehlerquellen bei der Selbstmessung des Blutdrucks

  • Sie sind nicht genügend entspannt
  • Der Arm liegt nicht in Herzhöhe
  • Die Manschette ist nicht über der Schlagader positioniert
  • Der Arm wird nicht ruhig gehalten
  • Zu langsames Aufpumpen
  • Zu schnelles Ablassen
Damit Sie Ihre täglichen Messwerte auch gut miteinander vergleichen können, sollten sie stets zur gleichen Uhrzeit messen, da der Blutdruck im Tagesverlauf schwankt. Wenn Sie früher oder später als gewohnt messen, ist Ihr Blutdruck auf einmal viel höher oder niedriger als sonst.

Der Blutdruck kann außerdem je nach aktueller Belastungssituation sehr unterschiedlich sein. Messen Sie stets nach mindestens 5 Minuten Ruhe und im Sitzen.

Sofern Ihnen Ihr Arzt keine anderen Anweisungen gegeben hat, messen Sie Ihren Blutdruck zweimal pro Tag, morgens vor dem Frühstück und abends vor dem Abendessen.

Sie sollten nicht nach dem Essen messen, weil sich große Mengen des Blutes dann im Bauchraum befinden, wo sie zur Verdauung benötigt werden. Die Messungen ergeben zu niedrige Werte.

Zusätzliche Messungen nach körperlicher Anstrengung (z. B. Sport) oder bei außergewöhnlichen Beschwerden (z. B. Kopfschmerzen oder Schwindel) sind dringend zu empfehlen. Solche Werte geben dem Arzt interessante Informationen über Spitzenbelastungen.

Vergessen Sie nicht, vor jeder Messung Datum und Uhrzeit in Ihrem Protokollheft zu notieren und Ihre gemessenen Werte sorgfältig in die Tabelle oder Grafik einzutragen.

Ihr persönliches Blutdruck-Protokoll

Ihre Messwerte sollten Sie sorgfältig protokollieren. Bei Ihrem nächsten Untersuchungstermin besprechen Sie Ihr Protokoll dann mit Ihrem Arzt. Anhand Ihrer Aufzeichnungen können Sie beide gemeinsam den Behandlungserfolg kontrollieren. Ihr Arzt erhält so die Möglichkeit, die medikamentöse Therapie zu überprüfen und gegebenenfalls die Dosierung Ihres Medikamentes auf Ihre individuellen Bedürfnisse abzustimmen.  

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