Diagnose Typ-2-Diabetes ändert das Leben

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Hohe Blutzuckerwerte spürt man lange Zeit gar nicht. Daher trifft es die meisten Patienten aus heiterem Himmel, wenn der Arzt sagt: “Sie haben Typ-2-Diabetes”. Um mit der Erkrankung gut leben zu können, kann (und muss) man selbst viel selbst tun. Der erste Schritt: Sich informieren und Unterstützung suchen. diabetes-news und die Patientenorganisation diabetesDe bieten Orientierung und hilfreiche Angebote, wenn die Diagnose Typ-2-Diabetes das Leben ändert (mit Links im Beitrag).

Typ-2-Diabetes entwickelt sich schleichend

(12.6.2021) Wenn der Arzt die Diagnose Typ-2-Diabetes stellt, trifft das die meisten Patienten völlig unvorbereitet – haben sie doch selbst überhaupt nichts von der Erkrankung bemerkt. Kein Wunder, denn der Diabetes des Typ 2 entwickelt sich schleichend und kann jahrelang ohne Symptome bleiben. Eines haben die meisten Patienten allerdings gemeinsam, und das ist Übergewicht. Wenn noch eine genetische Veranlagung hinzukommt, steigt das Risiko für Typ-2-Diabetes stark an. Übergewicht, vor allem Fett, das sich im Bauchbereich sammelt, kann dazu führen, dass Insulin im Körper immer schlechter wirkt. Der Blutzucker steigt an und bleibt dauerhaft erhöht. Diese erhöhten Blutzuckerwert spürt man die erste Zeit nicht. Irgendwann stellen sich dann Symptome wie Durst und häufiges Wasserlassen ein. Auch vermehrte Haut- und Blaseninfektionen können auf einen Typ-2-Diabetes hindeuten. Manche Patienten kommen mit einer Wunde zum Arzt, die schlecht heilt. Andere werden mit einem Herzinfarkt oder Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert, wo der Diabetes festgestellt wird.

Die Diagnose Diabetes überfordert

Steht die Diagnose Typ-2-Diabetes fest, ist man erst einmal geschockt und überfordert. “Muss ich jetzt mein ganzes Leben umstellen? Was ist mit Folgeerkrankungen?”. Schließlich kennen die meisten im Verwandten- oder Bekanntenkreis jemanden, der “an Zucker”  erkrankt ist und haben schon einiges über die Erkrankung gehört. Meist ist das nichts Gutes: Von Verzicht ist häufig die Rede. “Darf ich jetzt nichts Süßes mehr essen?”  ist deshalb eine der bangen Fragen, die unter den Nägel brennen, wenn man erfährt, dass man an Diabetes erkrankt ist. Wer bereits als Folge der erhöhten Blutzuckerwerte eine Herz- oder Nierenerkrankung oder eine diabetische Fußerkrankung hat, den plagen größere Sorgen um die Gesundheit.

Die richtigen Fragen zu Diabetes stellen

„Oft sind Patienten im Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt aufgeregt und können sich nur einen Teil der vermittelten Informationen merken“, weiß Professor Dr. med. Thomas Haak, Vorstandsmitglied der Patientenorganisation diabetesDE und Chefarzt am Diabetes Zentrum Mergentheim. Erst im Nachhinein oder im Austausch mit Angehörigen und Freunden fallen ihnen Unklarheiten und offene Fragen wieder ein, etwa rund um die nun notwendige Therapie oder mögliche Folgen der Erkrankung.”

Professor Haak rät Betroffenen, Fragen vor dem nächsten Arztbesuch aufzuschreiben und einen Spickzettel als Gedächtnisstütze mit in die Sprechstunde zu nehmen: „Machen Sie sich auch während des Gesprächs Notizen und fragen Sie nach, falls Sie Fach- und Fremdwörter oder Erklärungen nicht verstehen.“ Grundlegende Fragen können sein: Welche Behandlungs- und Untersuchungsmöglichkeiten gibt es? Warum ist gerade die vorgeschlagene empfehlenswert, gäbe es auch Alternativen? Wie oft und wie lange müssen bestimmte Medikamente eingenommen werden? Welche Nebenwirkungen können dabei auftreten? Wie und warum sollte ich gegebenenfalls meine Ernährung ändern? Welche körperliche Aktivität ist für mich empfehlenswert? Welche Vorsorgeuntersuchungen sollte ich wahrnehmen?

Wissen und praktische Tipps rund um Diabetes

Auch die Selbsthilfe und Selbstorganisation sind für Menschen mit Diabetes eine wichtige Stütze im Leben mit ihrer chronischen Erkrankung, die sie die weitaus meiste Zeit selbst managen müssen. Da aufgrund coronabedingter Einschränkungen weniger Gruppenschulungen oder Treffen in Selbsthilfegruppen angeboten werden können, sind Betroffene auf andere Möglichkeiten angewiesen. Hierzu kann der behandelnde Arzt ebenfalls ein guter Ansprechpartner sein, so Professor Haak: „Fragen Sie ihn nach etwaigen Möglichkeiten einer Online-Schulung oder empfehlenswerten analogen und digitalen Informationsquellen wie etwa Zeitschriften und Bücher oder auch Internetportale und Gruppen in Sozialen Medien.“

Wissen und praktische Tipps rund um die Diagnose Typ-2-Diabetes finden Sie hier auf diabetes-news, u.a. in den Rubriken Wissen und Leben mit Diabetes sowie Produkte.

Angebote der Patientenorganisation diabetesDE

Die Patientenorganisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe stellt online kostenfreie Informationen und Serviceangebote für Betroffene, Angehörige und Interessierte zur Verfügung, darunter Checklisten, Newsletter, regelmäßige Expertenchats, Telefonsprechstunden sowie Podcasts und Videos rund um die Therapie.

Links zu kostenfreien Angeboten von diabetesDE für Betroffene, Angehörige und Interessierte:

               

Quelle: Medieninformation diabetesDE.org vom 3. Mai 2021 und eigene Recherche

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