Weltweite Kampagne gegen Diabetes-Kindersterben

Kein Kind der Welt sollte an Diabetes sterben müssen

International Diabetes Federation: Aufruf zu einer weltweiten Kampagne Kinder sollen nicht mehr an Diabetes sterben müssen! Die International Diabetes Federation (IDF) trat am 13. Oktober 2008 mit der Nachricht an die Öffentlichkeit, dass sie wichtige Meinungsführer an einen Tisch zusammenbringen wird, um auf eine Lösung zu drängen. Tausenden Kindern in Entwicklungsländern, die an Diabetes erkrankt sind und keinen Zugang zur notwendigen medizinischen Behandlung haben, soll Hilfe garantiert werden können. Die Konferenz “Access to Essential Diabetes Medicines for Children in the Developing World” wird am Samstag, dem 25. Oktober in London, Großbritannien, stattfinden. Dazu hat die International Diabetes Federation die Gesundheitsministerien verschiedener Entwicklungsländer, Führer aus der Arzneimittelindustrie und von wohltätigen Stiftungen als auch von führenden Unternehmen der Versorgungskette, Diabetesgesellschaften, sowie Vereinigungen von Experten im Bereich der Kinderheilkunde und für die Aufklärung über Diabetes eingeladen. “Wir bringen die Personen und Organisationen zusammen, die nicht nur die vorläufige humanitäre Hilfe bereitstellen, um Leben retten zu können, sondern auch die Grundlage für zukunftsfähige Lösungen schaffen werden, von denen alle Kinder, die an Diabetes erkrankt sind, profitieren werden,” sagt Dr. Martin Silink, Präsident der International Diabetes Federation. Diabetes ist eine der chronischen Krankheiten, die bei Kindern am häufigsten vorkommen. Täglich wird bei mehr als 200 Kindern der Typ-1-Diabetes festgestellt. Das bedeutet, dass diese Kinder täglich mehrere Insulinspritzen benötigen und ihren Blutzucker permanent kontrollieren müssen. Jährlich nimmt die Anzahl der Diabetes-1-Erkrankungen unter Kindern um 3 Prozent zu. Bei Kindern im Vorschulalter steigt dieser Anteil mit 5 Prozent jährlich sogar noch stärker an. Zurzeit leben über 500.000 Kinder unter 15 Jahren mit Diabetes. Für Kinder, die in Entwicklungsländern leben und an Diabetes Typ-1 erkrankt sind, sieht die Zukunft absolut düster aus. Fast 75.000 Kinder in einkommensschwachen Ländern und Staaten mit niedrigem mittlerem Einkommen müssen mit ihrem Diabetes in hoffnungslosen Zuständen leben. Diese Kinder brauchen das lebensrettende Insulin, um zu überleben. Noch mehr Kinder benötigen dringend die Geräte zur Blutzucker-Kontrolle: die Teststreifen und die notwendige Aufklärung, um ihren Diabetes und die lebensbedrohlichen Komplikationen, die mit der Krankheit zusammenhängen, in den Griff zu bekommen. Der Zugriff auf die notwendigen Medikamente und die richtige Behandlung darf für ein Kind kein Privileg darstellen, sondern muss sein gutes Recht sein. “Es ist leider die krasse Realität, dass viele Kinder in den Entwicklungsländern schon bald nach der ersten Diagnose sterben”, sagt Dr. Jean-Claude Mbanya, der zukünftige Präsident der International Diabetes Federation. “Vor 87 Jahren wurde das Insulin entdeckt, und immer noch sterben viele der schutzlosesten Menschen in der Welt, darunter auch viele Kinder, sinnloserweise, einfach nur deshalb, weil sie keinen Zugang zu diesem lebenswichtigen Medikament haben. Dieses ist eine globale Schande. Wir sind es den nächsten Generationen schuldig, uns jetzt um dieses Problem zu kümmern.” In vielen Entwicklungsländern, besonders in Schwarzafrika und einigen Gebieten in Asien, sind die lebensrettenden Medikamente für Diabetes und die Geräte zur Kontrolle oft nicht erhältlich oder ganz einfach unbezahlbar. Aus diesem Grund sterben viele Kinder, die an Diabetes erkrankt sind, schon kurz nach der Diagnose oder sie haben ein schlecht geregeltes Leben mit niedriger Lebensqualität, wodurch sich schon frühzeitig die verheerenden Komplikationen dieser Krankheit entwickeln. 2001 gründete die International Diabetes Federation ihr “Life for a Child”-Program, um wenigstens einigen dieser Kinder zu helfen. Das Programm, das in Zusammenarbeit mit Diabetes Australia-NSW und Hope worldwide durchgeführt wird, unterstützt insgesamt 1000 Kinder in Aserbeidschan, Bolivien, der Demokratischen Republik Kongo, Ecuador, Fidschi, Indien, Mali, Nepal, Nigeria, Papua-Neuguinea, den Philippinen, Ruanda, Sri Lanka, Sudan, Vereinigte Republik Tansania, Usbekistan und Simbabwe. “Die 1000 Kinder, die wir unterstützen, repräsentieren eine erbärmlich kleine Zahl von Bedürftigen”, sagt der Mitbegründer des Programms, Dr. Silink. “Es ist unglaublich, dass die Behandlung des Diabetes für viele immer noch nicht verfügbar ist. Es stehen mittlerweile Lösungen zur Verfügung, den Problemen der Erschwinglichkeit und Verfügbarkeit zu begegnen. Es gibt nun die Mittel, um das Gesundheitssystem zu stärken und die Aufklärung über Diabetes für das Gesundheitspersonal und die Familien, der von Diabetes Betroffenen, bereitzustellen und somit einen bedeuteten Schritt nach vorn zu machen.” Das Timing der Londoner Konferenz ist kein Zufall: Es findet in diesem Jahr genau vor dem 14. November, dem Weltdiabetestag, statt. Das Thema des Weltgesundheitstags der Vereinten Nationen ist Diabetes bei Kindern und Jugendlichen. Die Kampagne, angeführt von der International Diabetes Federation und mit Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation, hat sich vorgenommen, die Botschaft zu verkünden, dass kein Kind mehr an Diabetes sterben darf.

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