Langfristige Begleitung beim Typ 2 Diabetes

Diabetes-MOBIL

Langfristige Begleitung beim Typ 2 Diabetes
Wie bei kaum einer anderen Krankheit können Menschen mit Typ 2 Diabetes selber eine Menge durch Lebensstil-Änderungen tun, um Folgeerkrankungen zu verhindern. Das bedeutet insbesondere mehr Bewegung, eine geeignetere Ernährung und Abnehmen. Dass der Verlauf der Krankheit dadurch sehr positiv beeinflusst werden kann, haben die eindrucksvollen Ergebnisse großer Studien in Finnland und den USA gezeigt. Da es uns Menschen aber sehr schwer fällt, langjährig eingeübte Alltagsgewohnheiten langfristig wirklich zu ändern, brauchen wir dafür eine Begleitung durch einen “Coach”, der die Betroffenen immer wieder motiviert. An dieser Stelle setzt das Konzept von Diabetes-MOBIL an, das im Rahmen einer Pilotphase an insgesamt 30 Orten in der Bundesrepublik angeboten wird und jetzt im Herbst startet. Die eigentliche “Kraft” bei der Umsetzung der Lebensstil-Änderungen sind dabei Diabetes-Beraterinnen, die entsprechend zu Lifestyle-Managerinnen weitergeschult wurden. Sie geben den Menschen mit Typ 2 Diabetes Hilfestellung dabei, langfristig geeignete Bewegungs-Aktivitäten aufzunehmen und sich anders zu ernähren. So soll das, was zunächst als Einschränkung empfunden wird, relativ rasch zu einer wesentlichen Verbesserung in der Lebensqualität führen. Wie sieht Lifestyle-Management im Alltag aus? Die Lifestyle-Managerin führt einen wöchentlichen AktivTreff durch, bei dem jeweils ein bestimmtes Thema rund um den Diabetes besprochen wird. Die Teilnehmer können Fragen stellen und sich auch untereinander über die Bewältigung des Diabetes im Alltag austauschen. Die vielfältigen Fragen, zu deren Beantwortung der Arzt häufig keine Zeit hat, kommen hier auf den Tisch. Durch Betrachtung der Blutzuckerwerte, des Gewichtes und des Blutdruck soll auch verfolgt werden, ob die Lebensstil-Änderungen zu messbaren Verbesserungen führen. Angepasst an die individuelle Situation des Patienten werden Zielvereinbarungen getroffen und der Weg zu deren Einhaltung gemeinsam verfolgt. Insgesamt soll dadurch die Motivation immer wieder gestärkt werden. Damit diese Treffs nicht wieder nur mit Reden verknüpft sind, soll eine speziell entwickelte Hockergymnastik die Stimmung auflockern. Da ja nicht nur der Patient von der Krankheit betroffen ist, sondern auch seine Familie, ist es kein Problem, auch seine Angehörigen zu den AktivTreffs mitzubringen. Lebensstil-Änderungen sollen Spaß machen, denn nicht der Verzicht, sondern der Gewinn an Lebensqualität führt zum Erfolg. Neben den AktivTreffs werden auch wöchentliche AktivEvents angeboten: hierbei geht es primär darum, sich gemeinsam zu bewegen. In einer Gruppe von Gleichgesinnten fällt es nicht nur leichter, die körperliche Aktivität zu erhöhen, sondern es wird auch die Bereitschaft, dies regelmäßig und langfristig zu machen, massiv gestärkt. Als Bewegungsarten eignen sich Walking oder Nordic Walking, das ist einfach zu erlernen und auch für Ungeübte hervorragend geeignet. Umsetzung von Lebensstil-Änderungen: Das P.A.T.E-Programm Im Prinzip weiß jeder, was man tun sollte, um gesünder zu leben. Wesentlich weniger klar ist, wie beginne ich mit Lebensstil-Änderungen und vor allem, was bedeuten die für mich als Einzelperson? Ein speziell entwickeltes Programm, das P.A.T.E – Lifestyle-Management-Programm, setzt genau da an. P.A.T.E steht für die vier Schritte, die zur Lebensstil-Änderung führen: Planen – Aktivieren – Trainieren – Erhalten. Im Rahmen dieses Programms geht es insbesondere um die Themenbereiche Motivation, Bewegung, Ernährung und Risikofaktoren. Dabei werden viele konkrete Übungen und Tipps rund um diese Themen gegeben. Jeder Teilnehmer erhält sein persönliches AktivBuch als Leitfaden für das Programm – mit vielen Tipps und Hilfestellungen. Was soll dadurch erreicht werden?
  • regelmäßige Bewegung wird zu einem festen Bestandteil des Lebens
  • das Körpergewicht wird gesenkt und langfristig stabilisiert
  • ungünstige Lebens- und Ernähungsgewohnheiten werden verändert
Wer unterstützt Diabetes-MOBIL und was kostet dies? Diabetes-MOBIL hat das Gütesiegel des Nationalen Aktionsforums Diabetes mellitus (NAFDM) erhalten und bekommt zusätzlich tatkräftige Unterstützung aus dem wissenschaftlichen Umfeld: Prof. Dr. L. Heinemann und Prof. Dr. S. Martin, beide Düsseldorf, haben die wissenschaftliche und medizinische Betreuung von Diabetes-MOBIL übernommen. Alle Teilnehmer machen zu Beginn und dann quartalsweise einen Risikocheck, um das aktuelle Risiko für Folgeerkrankungen zu erkennen und die Gesundheits-Chancen zu sehen. Für die Durchführung der Risikoanalyse und als Jahresgebühr ist ein Entgelt von 110 € zu zahlen. Für die Teilnahme an den AktivTreffs und den AktivEvents entstehen 10 € pro Woche. Diabetes-MOBIL-Studie Der Erfolg von Änderungen im Lebensstil wurde im Ausland in entsprechenden Studien schon mehrfach eindrücklich belegt. Allerdings gibt es erstaunlicherweise noch keine Studie dazu, die in Deutschland durchgeführt wurde! Daher soll während der Pilotphase von Diabetes-MOBIL eine begleitende Studie über sechs Monate hinweg durchgeführt werden. Damit die Studie eine hohe Glaubwürdigkeit hat, werden die Veränderungen im Gewicht, Blutzucker und anderen Werten nicht nur bei dem Patienten verfolgt die an dem AktivTreffs und AktivEvents teilnehmen, sondern parallel dazu auch bei einer Gruppe von Patienten, die dies nicht tun. Dabei erfolgt die Zuordnung zu den beiden Gruppen zufällig. Nach sechs Monaten starten die Patienten, die zunächst nicht teilnehmen konnten, mit dem Programm. Diabetes-MOBIL ist eine sinnvolle Ergänzung zur medizinischen Versorgung: eine langfristig angelegte Begleitung für Menschen mit Typ-2-Diabetes. Wenn Sie bei Diabetes-MOBIL mitmachen möchten, melden Sie sich bei:
Diabetes-MOBIL gGmbH Gräulinger Str. 120 40625 Düsseldorf Tel. 0211 – 29 26 900 E-Mail: info@diabetes-mobil.de

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