Hoch konzentriertes Insulin eröffnet neue Möglichkeiten

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Das britische Unternehmen Arecor hat ein hoch konzentriertes Insulin mit 1000 I.E. entwickelt. Davon würden nicht nur Diabetiker mit einem hohen Insulinbedarf profitieren. Auch Insulinpumpen könnten deutlich kleiner werden.

Insuline immer höher konzentriert

Bei Insulin geht die Entwicklung schon seit einiger Zeit in Richtung einer höheren Konzentration. Standard ist nach wie vor U 100. Das bedeutet: In einem Milliliter Flüssigkeit sind 100 Einheiten Insulin gelöst. Eine 3-ml-Patrone für den Insulinpen bzw. die Insulinpumpe enthält demnach 300 Einheiten Insulin. Vor etwa drei Jahren kam das erste Mahlzeiteninsulin in der Konzentration U 200 auf den Markt (wir berichteten). In den USA ist inzwischen U 500 Insulin verfügbar. Nun hat das britische Pharma-Unternehmen Arecor ein extrem hoch konzentriertes, schnell wirkendes U 1000 Insulin vorgestellt.

Insulinpatrone kann kleiner werden

Die Vorteile liegen auf der Hand: Je mehr Insulineinheiten in einer Patrone enthalten sind, desto länger reicht der Inhalt. Vor allem Diabetiker mit einem hohen Insulinbedarf profitieren davon, denn bei ihnen ist die derzeit gängige Patrone mit 300 Einheiten schnell verbraucht. Sie müssen häufig die Patrone des Insulinpens bzw. der Insulinpumpe wechseln. Zudem könnten die Patronen kleiner werden, wenn das Insulin höher konzentriert ist. Die Konstruktion deutlich kleinerer, kompakter Insulinpumpen wäre damit möglich.

Klinische Studien starten 2018

Das neue, hoch konzentrierte Insulin wurde im Rahmen einer Forschungskooperation zwischen der Juvenile Diabetes Research Foundation (JDRF) und dem Unternehmen Arecor entwickelt. 2018 starten die ersten klinischen Studien mit Patienten, in denen das Insulin seine Wirksamkeit  und Sicherheit unter Beweis stellen muss. Dann könnte es die Lebensqualität von Menschen mit Diabetes „in hohem Maße verbessern“, so die JDRF.

Eine Übersicht über die derzeit in Deutschlandverfügbaren Insulinprodukte finden Sie hier auf diabetes-news.

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Dieser Artikel wurde verfasst von Heidi Buchmüller