Fit für den Schulstart mit Diabetes

Kind mit Typ-1-Diabetes
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Unter den Kindern, die in diesen Tagen eingeschult wurden bzw. werden, sind auch etliche mit Typ-1-Diabetes. In einem Chat auf www.diabetesDE.org hat Professor Dr. Thomas Danne erklärt, wie sich Eltern und Lehrer am besten vorbereiten.

Typ-1-Diabetes in der Schule – ein heikles Thema

In Deutschland gibt es mehr als 30.000 Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes. Ältere Kinder können meist schon eigenverantwortlich mit der Erkrankung umgehen, jüngere brauchen dagegen auch in der Schule häufig noch Unterstützung. Hier fangen die Probleme an. Denn inwieweit Lehrer beispielsweise beim Blutzuckermessen oder Insulinspritzen helfen sollten, ist bundesweit uneinheitlich geregelt. Die Rechtslage hängt von den einschlägigen Schulgesetzen, den beamtenrechtlichen Regelungen der Bundesländer und den Erlassen der Kultusministerien ab.

Kinder mit Diabetes wünschen sich keine Sonderrolle

Viele Lehrer empfinden die Rechtslage als unklar und möchten die Verantwortung für ein Kind mit Diabetes nicht übernehmen. Sie versuchen deshalb, schwierige Situationen von vornherein zu vermeiden und befreien Kinder und Jugendliche mit Diabetes teilweise von sportlichen Veranstaltungen oder Ausflügen. Sinnvoll ist das nicht. „Junge Menschen mit Diabetes brauchen weder geschont zu werden, noch sollten sie eine Sonderrolle spielen“, meint Professor Dr. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender der Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Er hat in einem Chat unter www.diabetesde.org am 20. August 2015 Fragen zum Thema „Schulstart mit Diabetes“ beantwortet.

Tipps zum Schulstart mit Diabetes

Kinder mit Diabetes seien genauso belastbar wie ihre gesunden Altersgenossen, so Professor Danne. Erzieher und Mitschüler sollten jedoch einige Fakten kennen: Beim Sport oder unter Stress kann der Blutzucker stark schwanken. Es kann zu Unterzuckerungen kommen. Daher rät Danne, Traubenzucker oder einen Müsliriegel im Falle einer Unterzuckerung bereit zu legen. Vor Ausflügen oder auswärtigen Übernachtungen sollten die Eltern mit den Lehrern gemeinsam überlegen, ob eine Vorbereitung des Kindes ausreicht oder vor allem bei Grundschulkindern eine Begleitung durch ein Elternteil erforderlich ist. Für Notfälle sollten die Lehrer die Telefonnummer der Eltern, des behandelnden Arztes und des nächsten Krankenhauses kennen.

Die Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie e.V. (AGPD) hat zusammen mit diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe eine Broschüre für den Umgang mit diabeteskranken Kindern in der Schule herausgegeben, die Sie hier herunterladen können:

Broschüre “Kinder mit Diabetes in der Schule”

Den vollständigen Text zum Expertenchat mit Professor Dr. Thomas Danne können Sie hier nachlesen
 

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