Fettleber – unerkannte Gefahr

Übergewicht gilt als eine der Hauptursachen von Diabetes und Herzinfarkt. Viele Betroffene sind beschwerdefrei. Currywurst mit Pommes und Mayonaise zum Mittag, für den kleinen Hunger zwischendurch ein bisschen Schokolade und den ganzen Tag im Büro sitzen: Immer mehr Deutsche leben aufgrund falscher Ernährung und mangelnder Bewegung mit Übergewicht. Übergewicht wird in vielen Fällen von einer oft erst spät erkannten Krankheit begleitet: der so genannten Fettleber. Früher galt die Fettleber als harmlos, heute steht fest, dass sie ernste gesundheitliche Probleme mit sich bringt: “Aus einer Fettleber entwickelt sich oft eine Fettleberentzündung oder sogar eine Leberzirrhose, die tödlich enden kann”, erklärt Dr. Ulrike Roth, Arbeitsmedizinerin von TÜV Rheinland. “Außerdem haben Menschen mit einer Fettleber ein erhöhtes Risiko für Diabetes und Herzinfarkt.” Doch nicht nur Übergewicht kann zu einer Fettleber führen. Auch übermäßiger Alkoholkonsum und die Einnahme von bestimmten Medikamenten gelten als mögliche Ursachen. “Meistens bleibt eine Fettleber allerdings lange Zeit unentdeckt, denn die Symptome – zum Beispiel Müdigkeit – sind häufig sehr unspezifisch”, warnt Dr. Roth. Weitere Anzeichen sind:
  • Druckgefühl im Oberbauch
  • unangenehmes Gefühl beim Liegen auf der rechten Seite
  • Blähungen
  • Übelkeit
Oft sind Betroffene sogar vollkommen beschwerdefrei! Wer den Verdacht hat, er könnte eine Fettleber haben oder stark übergewichtig ist, sollte einen Arzt aufsuchen. Dieser kontrolliert, ob das Organ vergrößert ist und testet die Leberwerte im Blut. Liegt tatsächlich eine Fettleber vor, müssen die Ursachen behandelt werden. Betroffene sollten auf Alkohol verzichten, ihre Medikation durch den Hausarzt überprüfen lassen oder ihr Körpergewicht reduzieren. “Dafür eignet sich aber keinesfalls eine Hungerkur oder Nulldiät, da durch einen zu raschen Abbau der Speicherfette die Fette im Blut steigen, was wiederum die Leberverfettung fördert”, warnt die Arbeitsmedizinerin. Besser ist eine langfristige Umstellung auf kalorienarmes und vollwertiges Essen in Kombination mit mehr Bewegung. Sport und eine gesunde Ernährung sind die beste Vorsorge. Statt des panierten Schnitzels wählt man in der Kantine also lieber ein Gericht mit fettarmem Fleisch oder Fisch, einem frischen Salat oder viel Gemüse, nutzt die Mittagspause für einen Spaziergang und nimmt die Treppen statt den Aufzug.

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