Primärprävention des Typ-2-Diabetes

Im Gegensatz zum Typ-1-Diabetes kann der potenziell für Typ-2-Diabetes gefährdete Mensch selbst einen großen Teil zur Gesunderhaltung seines Körpers beitragen und präventive Maßnahmen ergreifen. Denn eine ausgewogene, fettarme, ballaststoffreiche richtig dosierte Ernährung sowie ein auf den Menschen persönlich abgestimmtes Bewegungsprogramm helfen, einer Diabeteserkrankung des Typ 2 vorzubeugen. Bewährt hat sich dabei besonders der Ansatz des Ernährungsmediziners Prof. Schuszdiara die Energiedichte der Nahrungsmittel gering zu halten („Satt essen und abnehmen”).

Insulinresistenz verhindern – Typ-2-Diabetes vermeiden

Eine Primärprävention soll bereits in der prädiabetischen Phase (bevor sich die Erkrankung überhaupt ausbricht) verhindern, dass die Körperzellen gegen das körpereigene Insulin resistent werden und eine Störung der Insulinabgabe aus der Bauchspeicheldrüse auftritt. Das Ziel ist folglich, einem Auftreten des Typ-2-Diabetes entgegenzuwirken.

Eine finnische sowie eine amerikanische Studie belegen diesen Ansatz mit Zahlen. Prof. Toumilehto und seine finnischen Kollegen konnten in ihrer DPS-Studie zeigen, dass sich bei den 522 übergewichtigen Teilnehmern, bei denen bereits eine Glukosetoleranzstörung festgestellt wurde, nach drei Jahren das Risiko einer Diabetesneuerkrankung um 58% reduzierte, wenn sie an der Ernährungs- und der Bewegungstherapie teilnahmen. Der Erfolg war dabei wesentlich höher als bei der Kontrollgruppe, die weniger aufwendig betreut wurde.

Schon 5 Prozent Gewicht abnehmen hilft

Ausgesprochen positiv hat sich ein Gewichtsverlust um 5 % des Körpergewichts ausgewirkt. Im amerikanischen Diabetespräventionsprogramm (DPP) wurde dieses Ergebnis einer 58%igen Risikoreduzierung bestätigt. Allerdings wurde in dieser Studie neben der behandelten Gruppe und der Kontrollgruppe noch eine dritte Gruppe getestet. Dieser Gruppe wurde Metformin (Antidiabetikum) verabreicht. Diese Gruppe zeigte nicht so deutliche Erfolge wie die Ernährungs- und Bewegungstherapiegruppe, jedoch war auch hier eine 31%ige Senkung des Risikos, dass der Diabetes weiter fortschreitet, zu verzeichnen.

Die Studien waren relativ kostenintensiv, trotzdem waren sie auch kosteneffektiv. (The DPP-Research Group, Diabetes care, 2012)

Gesunde Ernährung und mehr Bewegung sind das beste Rezept

Bemerkenswert ist, dass eine gesündere Lebensweise das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, deutlicher senken kann als verabreichte Wirkstoffe wie Metformin oder Acarbose. Dies macht deutlich, dass besonders auch bei stark übergewichtigen Kindern und Jugendlichen frühzeitig auf eine Ernährungsumstellung und eine Bewegungstherapie gesetzt werden muss, um dem Typ- 2-Diabetes bei jungen Menschen vorzubeugen.

Aktuelle Studien zur Primärprävention des Diabetes mellitus Typ 2:

Für Männer und Frauen im Alter zwischen 18 und 75 Jahren mit hohem Risiko für späteren Typ-2-Diabetes, ohne bereits Diabetiker zu sein gibt es die Prädiabetes Lebensstil Interventionsstudie (PLIS).

Die PLIS-Studie untersucht, inwieweit Menschen mit einem mäßigen oder sehr hohen Risiko für eine baldige Diabeteserkrankung von Ernährungsberatung und stärkerer körperlicher Aktivität profitieren. Die Studie wird vom Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) an 7 Standorten in Deutschland durchgeführt.

Ihr persönliches Risiko an Typ2 Diabetes zu erkranken können Sie hier testen: www.diabetes-risiko.de

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