Sommersport: Waldlauf und Jogging, Wandern, Radfahren, Leichathletik, Tennis

Diabetes mellitus und Sport

Sommersport

Dieses Kapitel unterteilt sich in:

  • für Diabetiker geeignete Sommersportarten
  • für Diabetiker ungeeignete Sommersportarten
Geeignete Sommersportarten:

Waldlauf und Jogging

BZ-Bestimmung vor und nach dem Laufen. Laufen im Ausdauerbereich (aerober Bereich), Pulsfrequenz altersabhängig, Maximum 130-150/min. Hoher Trainingseffekt. Traubenzucker in der Tasche mitnehmen, immer in Begleitung von Nichtdiabetikern.

Wandern

BZ-Bestimmungen vor, während und nach der Wanderung. In ebenem Gelände 4-5 km/h, in hügeligem Gelände 3-4 km/h, in steilerem Gelände 100-200 Höhenmeter/h. Kohlenhydrate im Rucksack mit dabei haben. Immer in Begleitung einer Person, die über Diabetes mellitus informiert ist.

Radfahren

BZ vor, während und nach den Radtouren messen. Gleichmäßiges Tempo, d. h. 10-15 km/h in ebenem Gelände ohne Wind, bei Steigung und Gegenwind entsprechend weniger km (8-12 km/h). Hoher Trainingseffekt. Immer in Begleitung. Bei ganztägigen Fahrradtouren regelmäßige Pausen und entsprechende Nahrungsaufnahme. Als Hochleistungssport wenig geeignet.

 Leichathletik

  1. Laufdisziplin: Sprint- und Mittelstrecken: Verstoffwechslung weitgehend im anaeroben Bereich; Langstrecken ab 1000 m besserer Trainingseffekt. Bei entsprechender Betreuung als Leistungssport durchführbar.
  2. Sprungdisziplin: Prinzipiell möglich, geringer Trainingseffekt. Für Ausdauerbelastung bei entsprechender Betreuung als Leistungssport möglich.
  3. Technische Disziplin: Prinzipiell möglich, geringer Trainingseffekt, Koordinationsschulung im Umgang mit Wurfgeräten. Als Leistungssport weniger geeignet als a) und b), da zuviel isometrisches Krafttraining in der Aufbauphase notwendig ist.

Reiten

Prinzipiell Springreiten und Dressur möglich, BZ-Kontrolle vor und nach dem Reiten. Geländeritte nur in Begleitung und nach BZ-Bestimmung möglich. Trainingseffekt gering, aber Stärkung des Selbstvertrauens. Als Leistungssport bei entsprechenden Vorkenntnissen und adäquater Betreuung möglich.

Tennis

Prinzipiell möglich, BZ-Kontrolle vor, während und nach dem Spiel. Mittlerer Trainingseffekt, da überwiegend Kurzzeitbelastung, aufbauend aus einer guten Ausdauerfähigkeit heraus. Als Leistungssport unter entsprechender Betreuung möglich. Kohlenhydrate immer in der Tennistasche mitführen.

Golf

Prinzipiell möglich. Soziale Komponente steht im Vordergrund. Guter Trainingseffekt, körperliche Bewegung in frischer Luft. Kohlenhydrate mitführen.

Schiessen und Bogenschiessen

Prinzipiell möglich, vor Beginn immer BZ-Kontrolle obligatorisch; Aufnehmen der Sportart nur bei normoglykämischem Zustand. Hohe Konzentrationsanforderung. Begleitendes Ausdauertraining erforderlich.

Ungeeignete Sommersportarten:

Klettern

  • Extremsituationen
  • Hypoglykämien bedeuten akute Absturzgefahr.
  • BZ-Kontrollen schwierig durchzuführen.
Fallschirmspringen

  • Extremsituationen
  • Keine Hilfsmöglichkeit, da Begleitpersonen nicht anwesend sind.
  • Hypoglykämien bedeuten akuten Absturz, d. h. Lebensgefahr.
  • BZ-Kontrollen sind nicht möglich.
Drachenfliegen

  • Extremsituationen
  • Hohe physische und psychische Belastung.
  • Hypoglykämien bedeuten akute Absturz- bzw. Lebensgefahr.
  • BZ-Kontrollen sind nicht möglich.
Segelfliegen

  • Als Einzelner ungeeignet, da Extremsituationen.
  • Bei Hypoglykämien akute Absturzgefahr, d. h. Lebensgefahr.
  • Als Mitflieger durchführbar, dann BZ-Kontrollen möglich.
  • Kohlenhydrate immer mit dabei haben.
Motorsport

  • Extremsituation
  • Bei Hypoglykämien akute Lebensgefahr für sich und Konkurrenten durch Verursachung von schweren Unfällen.
  • BZ-Kontrollen während der Renndauer nicht möglich.
  • Auch als Beifahrer bei Rallyes nicht geeignet..

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