Was versteht man unter Störung der Sexualfunktion?

Störung der Sexualfunktion bedeutet: „Verlust der Fähigkeit auf sexuelle Stimulation eine entsprechende Reaktion zu erzielen und aufrechtzuerhalten, um einen erfüllten Orgasmus zu erleben“. Diese Definition gilt für Männer und Frauen.

Sie beinhaltet Libidoverlust (Verlust des sexuellen Begehrens), kann aber auch bedeuten fehlender Orgasmus oder erektile Dysfunktion (der Penis wird nicht hart genug). Die Libido ist nicht bei allen Menschen gleich ausgeprägt. Deshalb muss unterschieden werden, ob es sich um einen krankheitsbedingten Libidoverlust handelt oder um eine natürliche Variante mit reduzierter Libido. Auch in bestimmten Lebensphasen kann es vorübergehend zu einer reduzierten Libido kommen.

Die Ursachen sind vielfältig

Die Zahlen für die Häufigkeit von Sexualstörungen bei Männern und Frauen mit Diabetes sind sehr unterschiedlich. Dies liegt daran, dass bei verschiedenen statistischen Auswertungen nicht alle Faktoren berücksichtigt werden können, die mit Störungen der Sexualfunktion in Zusammenhang stehen.

Dazu gehören z.B. die Diabetesdauer, die Diabeteseinstellung, mögliche Folgekrankheiten, oder auch bestimmte Medikamente. Hinzu kommen Faktoren die generell entweder primär oder zusätzlich zu einer Störung der Sexualfunktion führen.

So haben die psychische Verfassung und nicht zuletzt die Harmonie in der Beziehung eine wesentliche Bedeutung. Belastend wirken Sorgen um die Gesundheit, so auch die Angst vor diabetischen Folgekrankheiten, aber auch die Sorge um den Arbeitsplatz oder anhaltender beruflicher Stress.

Oft fällt es schwer, die Anforderungen an sich selbst und die Erwartungen anderer richtig einzuschätzen. Dies betrifft die Leistungsfähigkeit im Beruf genauso in der Sexualität.

Menschen die dazu neigen, sich selbst zu überfordern, fühlen sich schließlich als doppelte Versager – im Beruf und im Bett. An psychische oder soziale Ursachen muss auch bei Kinderwunsch und ausbleibender Schwangerschaft gedacht werden. Deshalb soll an dieser Stelle nochmals Mut gemacht werden, ein vertrauliches Gespräch mit dem Arzt zu suchen.

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Dieser Artikel wurde verfasst von Heidi Buchmüller