So wird das Grillen auch mit Diabetes zum Vergnügen

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Das Grillen mit Freunden oder der Familie zählt auch für viele Menschen mit Diabetes zu den Höhepunkten des Sommers. Dabei gibt es jedoch einige Herausforderungen: Sei es das oft fettige Fleisch, die selbst gemachten Nudel- oder Kartoffelsalate mit unbekannter Zusammensetzung oder auch die mitunter sehr süßen Soßen und Dips. Wir haben die wichtigsten Tipps zusammengestellt, damit der Grillabend trotzdem zu einem Vergnügen wird.

(14.7.2025) Grillen ist grundsätzlich eine der gesündesten Arten, Fleisch oder Gemüse zu garen. Es wird kein zusätzliches Öl benötigt und das Fett tropft heraus. Mageres Fleisch und Gemüse sind deshalb sogar vergleichsweise kalorienarm. Auch Fisch kann eine gesunde Wahl sein. Für eine Zubereitung auf dem Grill gibt es viele Möglichkeiten und man kann meist selbst entscheiden, was man essen möchte.

Etwas schwieriger kann die Auswahl geeigneter Dips und Soßen sein. Fertigprodukte aus dem Supermarkt enthalten oft viel Zucker oder Glukosesirup. Das gilt insbesondere für Barbecue-Soßen, aber auch für fertige Salatdressings. Es kann deshalb eine gute Alternative sein, Dips und Soßen selbst zuzubereiten und als Grundlage beispielsweise Quark oder Tomatenmark zu verwenden. Mit Kräutern, Knoblauch, Salz und Pfeffer erhält auch die selbst zubereitete Soße einen würzigen Geschmack.

Glykämischen Index der Speisen kennen

Das Gleiche gilt für beliebte Sättigungsbeilagen wie Nudel- oder Kartoffelsalat. Diese enthalten nicht nur die Kohlenhydrate der Hauptzutat, sondern oft auch versteckten Zucker und Fett, zum Beispiel durch die Zugabe von Mayonnaise oder Ketchup. Auch in diesem Fall kann es für Menschen mit Diabetes eine gute Wahl sein, die Salate selbst zuzubereiten und dabei gesunde Zutaten zu verwenden.

Wenn einem bei einer Einladung Soßen oder Salate mit unbekannter Zusammensetzung angeboten werden und man diese probieren möchte, sollte man sich nach Möglichkeit langsam herantasten und zunächst kleinere Mengen wählen. Um die Auswirkungen der Zutaten auf den Blutzuckerspiegel einschätzen zu können, ist es hilfreich, den glykämischen Index der Speisen zu kennen. Hintergrund: Da einige Lebensmittel die Blutzuckerwerte schneller steigen lassen als andere, kann die Grillparty auch Stunden später noch Auswirkungen auf die Stoffwechseleinstellung haben. Grillfleisch enthält in der Regel viel Fett und Eiweiß. Einige Bestandteile dieser Nahrungsmittel können den Blutzuckerspiegel zeitversetzt ansteigen lassen bzw. dazu beitragen, dass Kohlenhydrate später vom Organismus aufgenommen werden.

Vorsicht bei alkoholischen Getränken

Besonders beim Konsum alkoholischer Getränke ist Vorsicht geboten. Bier, Likör oder auch Cocktails lassen die Blutzuckerwerte oftmals schnell ansteigen. Sie können jedoch auch Stunden später noch Unterzuckerungen auslösen, da sie die Freisetzung von Glukagon aus der Leber unterdrücken. Das kann insbesondere bei Betroffenen mit Typ 1 Diabetes zu gefährlichen Hypoglykämien im Schlaf führen. Wer Menschen mit Diabetes zum Grillen einlädt, kann sich als guter Gastgeber präsentieren, indem er auch zuckerfreie Getränke, Soßen und Dips anbietet. Weitere Tipps zur Vorbereitung auf ein Grillfest, finden Sie hier.

Quellen:
Gesundheitsportal Curado
Stiftung Warentest
Diabetes Anker
Krankomat
Diabetes Deutschland
VDGH – Verband der Diagnostica-Industrie
Sugar Eves
DBL-diabetes
eigene Recherche

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Dieser Artikel wurde verfasst von Thorsten Ferdinand