So kommen Sie mit Diabetes gut durch die Sommerhitze

Jetzt ist der Sommer zurück, mit Temperaturen über 30 Grad. Diese Hitze ist eine Belastung für Herz und Kreislauf, nicht nur für Menschen mit Diabetes. Sie sollten allerdings besonders vorsichtig sein. Aufmerksamkeit brauchen auch Insulin und Diabetestechnik, denn sie vertragen ebenfalls keine hohen Temperaturen. Mit den Tipps der diabetes-news Redaktion kommen Sie mit Diabetes gut durch die Sommerhitze.

(13.8.2021) Menschen mit Diabetes, die Vorerkrankungen am Herzen haben, sollten in den kommenden Tagen besonders vorsichtig sein, denn sie haben ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. „Herz-Kreislauf-Erkrankten raten wir bei hohen Temperaturen,sich zu schonen und keinen ungewohnten Belastungen aussetzen. Regelmäßige Bewegung ist zwar wichtig, für körperliche Aktivität eignen sich die Abend- oder frühen Morgenstunden jedoch am besten, weil es dann kühler ist“, sagt Professor Dr. med. Thomas Haak, Vorstandsmitglied von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt am Diabetes Zentrum Mergentheim. Wenn zudem der Stoffwechsel nicht gut eingestellt und die Blutzuckerwerte dauerhaft hoch seien, dann steige das Risiko weiter, so Haak.

Insulin wirkt bei Hitze schneller

Nicht nur hohe, auch niedrige Blutzuckerwerte können bei Hitze zum Problem werden. Häufig wird unterschätzt, dass Insulin nach der Injektion schneller wirken kann als gewohnt. Prof. Haak rät, bei hohen Temperaturen häufiger den Blutzucker zu kontrollieren bzw. die Sensorwerte zu scannen. Beim Schwimmen können Unterzuckerungen zudem leicht unerkannt oder falsch gedeutet werden. „Auch beim Ausflug ans Meer, den See oder im Schwimmbad ist es besser, häufiger als üblich den Glukosespiegel zu prüfen und die Insulinmenge gegebenenfalls anzupassen“, rät Professor Haak. Dafür sei es wichtig, die Hände vorher gut abzutrocknen. Denn Wasser kann das Ergebnis der Messung beeinflussen. Insbesondere in sehr kaltem Wasser steigt der Energieverbrauch aufgrund des höheren Verlusts der Körperwärme und durch die Bewegung. Kommt es zu einer spontanen Unterzuckerung, hilft Traubenzucker, am besten in flüssiger Form.

Trinken nicht vergessen

Gut für Herz- und Kreislauf: Viel trinken! Die Patientenorganisation diabetesDE empfiehlt Mineralwasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees oder Saftschorlen aus Fruchtsaft und Wasser (zum Beispiel 1 Teil Saft, 3 Teile Wasser) als Durstlöscher. Als Faustregel gilt: Erwachsene sollten am Tag mindestens 1,5 Liter trinken, bei starkem Schwitzen noch mehr. Eine Scheibe Zitrone, etwas frischer Ingwer oder frische Pfefferminze peppen Mineralwasser geschmacklich auf.

Insulin und Diabetestechnik vor Hitze schützen

Insulin muss bei mindestens 2°C und darf höchstens bei 30°C gelagert werden, sonst verliert es seine Wirkung. Auch Diabetestechnik wie Insulinpens, CGM-Sensoren, Blutzuckermessgeräte und -teststreifen sowie Insulinpumpen müssen vor Hitze geschützt werden. Zur Aufbewahrung von Insulin und Diabetesbedarf gibt es spezielle Boxen oder Taschen, die im Diabetes-Fachhandel und in Apotheken erhältlich sind. Sie halten die Utensilien auch unterwegs im richtigen Temperaturbereich. Dafür braucht es weder Strom noch Kühlelement, wie diese Kühltasche zeigt. Ob das Insulin bzw. andere Medikamente unterwegs zu heiß geworden sind, zeigt Ihnen ein kleiner Temperatursensor in Kombination mit einer Smartphone App.

Quelle: Medieninformation der Organisation diabetesDe vom 13. Juli 2021 und eigene Recherche.

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