Wie entstehen Diabetische Fußgeschwüre?

Hornhautschwielen, trockene rissige Haut, Fehlstellungen der Knochen, falsche Druckverteilung, Druckstellen und Wunden: Treten mehrere dieser Veränderungen zusammen auf, spricht man von einem Diabetischen Fußsyndrom. Die meist zu Beginn bestehenden Hornhautschwielen verursachen unbemerkt tief unter der Hautoberfäche kleine Verletzungen mit Einblutungen. Schließlich entstehen kleine Hautrisse, sodass Bakterien eindringen können, mit der Folge einer sich ausbreitenden Entzündung.

Ursachen für diabetische Fußverletzungen

Die Hauptursache für diabetische Fußverletzungen ist unpassendes Schuhwerk. Weitere Ursachen sind Verletzungen durch Barfußlaufen, Verbrennungen z. B. durch Wärmflaschen, oder Hautschäden infolge von Fußpilz und durch Fremdkörper im Schuh. Menschen ohne Diabetes spüren sofort eine solche Verletzung und werden die verletzte Stelle durch Nichtbelasten schonen oder Fremdteile sofort entfernen. Die Verletzung wird innerhalb weniger Tage heilen. Menschen mit Diabetes können dagegen, wegen einer sehr häufig bestehenden Nervenschädigung diese Verletzung nicht sofort wahrnehmen.

Diabetiker mit Nervenschäden spüren keine Verletzungen an den Füßen

Menschen ohne Diabetes ziehen einen neuen Schuh sofort aus, sobald sie bemerken, dass sie sich eine Blase gelaufen haben. Bei Menschen mit Diabetes und einer Nervenschädigung kann es passieren, dass sie eine Blase nicht spüren und eine tiefe Wunde bis auf den Knochen entsteht. Sie bemerken die Wunde häufig erst, wenn sie am Abend ihre vollgebluteten Strümpfe sehen.

Die Form der Füße verändert sich durch die Nervenschädigung. Zehen werden krallenförmig und reiben gegen die Schuhe. Schuhe, die z.B. zwei Jahre gut gepasst haben, verursachen auf einmal Wunden (Ulzerationen).

Ist eine Wunde erst einmal entstanden, ist die Gefahr einer Infektion insbesondere bei schlecht eingestelltem Diabetes groß, weil hohe Blutzuckerspiegel zu einer erniedrigten körpereigenen Abwehr führen. Eine Infektion kann die Wundheilung von Wochen wieder zu Nichte machen.

Chronische Wunden an den Füßen  können entstehen

Heilt eine Wunde innerhalb von 6 Wochen trotz unterstützenden Maßnahmen nicht oder zeigt sie keine deutliche kontinuierliche Heilungstendenz, spricht man  von einer chronischen Wunde.

Wichtig für Diagnose und Therapie einer chronischen  Wunde ist die exakte standardisierte Befunderhebung mit Ausmessung und genauer Beschreibung der Wunde.

Zur Diagnostik gehört auch ein Wundabstrich aus tiefen Teilen der Wunde zur  Untersuchung möglicher Wundbakterien.

Oft bestehen zusätzliche Durchblutungsstörung die den Heilungsprozess ebenfalls deutlich behindern oder unmöglich machen. So kann aus jeder noch so kleinen Verletzung ein chronisches, diabetisches Fußgeschwür werden, das  in einer Amputation endet.

Deshalb sind Vorbeugung und Fußpflege die wichtigsten Maßnahmen in der Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms.  

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