Zucker oder Fett: Was schadet mehr?

TV Tipps zu Diabetes
arte, Samstag, 7. Januar 2017, 21.45 – 22.40 Uhr In den westlichen Gesellschaften hat sich die fett- und zuckerhaltige Ernährung zu einem echten Problem für die öffentliche Gesundheit entwickelt. Krankheiten wie Krebs, Fettleibigkeit, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind auf dem Vormarsch und jährlich für 35 Millionen Todesfälle weltweit verantwortlich – mehr als die Infektionskrankheiten. Doch was ist schlimmer: zu viel Zucker oder zu viel Fett? Diese Frage beantwortet der Dokumentarfilm auf wissenschaftliche und zugleich spielerische Weise, und zwar mit einem doppelten Selbstversuch. Chris und Xand Van Tulleken sind eineiige Zwillinge in den Mittdreißigern, haben die gleichen Gene und einen ähnlichen Lebenswandel. Einen Monat lang testeten sie die Auswirkungen von Fett und Zucker auf den eigenen Körper. Der eine nahm eine stark zuckerreiche und fettarme Nahrung zu sich, der andere eine fettreiche Nahrung ohne Zucker. So konnten sie sicher sein, dass die Veränderungen in ihrem Körper ausschließlich auf die Ernährung zurückzuführen sind. Bei ihrem Experiment wurden sie von einem Ernährungsberater begleitet, ließen Gewichts- und Körpermasseschwankungen untersuchen, ihren Blutdruck, Cholesterin- und Blutzuckerspiegel messen und unterzogen sich physischen und kognitiven Leistungstests – mit teils überraschenden Ergebnissen. So räumt der Film mit einigen Klischees der Ernährungswissenschaft auf: Die Kalorien aus Kohlenhydraten sind nicht etwa „schlimmer“ als die aus Fett, und der Konsum von Fett macht nicht unbedingt dick. Gefährlich sind vielmehr die Auswirkungen der Kombination aus Fett und Zucker. Diese löst im Gehirn kein Völlegefühl aus und führt zu einer regelrechten Abhängigkeit. Wer abnehmen beziehungsweise nicht zunehmen will, sollte also vor allem auf den Fett-Zucker-Mix verzichten. Doch genau der steckt in den meisten Fertiggerichten und ist die Geschäftsgrundlage der Lebensmittelindustrie.

Kategorisiert in:

Dieser Artikel wurde verfasst von Heidi Buchmüller