Zu wenig Testosteron? Das hat Folgen

Schlafmangel kann Diabetes verursachen
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Ein sinkender Testosteronspiegel kann für Männer im Alter zum Problem werden. Das Diabetesrisiko ist bei diesem Hormonmangel erhöht, allgemein sinkt die Leistungsfähigkeit, Schlafstörungen, Stimmungsschwankunken und Konzentrationsstörungen sind möglich. Hilft eine Hormontherapie mit Testosteron?

Wechseljahre auch bei Männern?

Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen? Diese typischen Symptome der Wechseljahre kennt man normalerweise nur von Frauen. Um das 50. Lebensjahr herum, wenn die Regelblutung unregelmäßig wird schließlich ganz ausbleibt, kommt es zu Veränderungen der Hormonspiegel, die sich auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden auswirken. Doch gibt es Wechseljahre auch bei Männern? Darüber streiten Experten seit langem.

Testosteronspiegel sinkt

Bei Frauen ist es vor allem der veränderte Östrogenspiegel, der tiefgreifende Veränderungen im Körper bewirkt. Bei Männern nimmt ab dem 45. Lebensjahr das wichtige Sexualhormon Testosteron ab, um etwa ein Prozent pro Jahr. Etwa zwei bis fünf Prozent der Männer zwischen dem 40. und 79. Lebensjahr, schätzt die Urologin Prof. Sabine Klitsch in einer Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Urologie,  leiden unter Beschwerden, die auf altersbedingten Hypogonadismus, zurückzuführen sind.

Wenn Testosteron fehlt, kann sich das vielfältig auswirken

Häufig steht dieser Testosteronmangel mit Übergewicht, Diabetes und dem metabolischen Syndrom in Verbindung. Männer, die einen niedrigen Testosteronspiegel haben, leben mit einem erhöhten Risiko, später an Diabetes zu erkranken. Sie fühlen sich möglicherweise nicht mehr leistungsfähig, haben Erektionsstörungen, verlieren die Lust auf Sex. Schlafstörungen, Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, Antriebslosigkeit und Konzentrationsstörungen – bis hin zu Depressionen – können die Folgen sein. Zudem bauen sich Muskeln ab, während der Bauchumfang spürbar wächst.

Testosteron untersuchen und bei Mangel Ersatztherapie erwägen

Prof. Sabine Klitsch, Vorsitzende der Patienten Akademie der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU), empfiehlt, bei solchen Beschwerden die Testosteronwerte sowie weitere relevante Blutwerte zu untersuchen und die Knochendichte zu messen. Die Kosten dafür werden bei Verdacht auf einen Mangel des Sexualhormons von den Krankenkassen übernommen. Bestätigt sich der Verdacht, kann eine Hormonersatztherapie erwogen werden, um das Wohlbefinden zu unterstützen.  Ebenso wichtig, so die Urologin, sei aber auch die Behandlung zu hoher Blutzuckerwerte und die Änderung des Lebensstils mit gesunder Ernährung und mehr Bewegung.

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Dieser Artikel wurde verfasst von Heidi Buchmüller