Zu Hause essen ist gesünder

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Was viele schon vermutet haben, hat jetzt eine amerikanische Studie mit Zahlen belegt: Selbst gekochte Mahlzeiten sind gesünder als solche aus Restaurants. Dabei schneidet das Essen in „richtigen“ Restaurants nicht besser ab als Fast Food.

Kochen: Da weiß man was drin ist

Wer zu Hause selbst kocht, weiß genau, was in der Mahlzeit steckt. Das muss nicht immer gesund sein, aber unter dem Strich zeigt sich: Selbst zubereitet ist das Essen insgesamt besser – zumindest aus der Sicht der Ernährungswissenschaftler. Im Juli 2015 wurde dazu eine Analyse im Europäischen Journal für Klinische Ernährung* veröffentlicht. Durchgeführt wurde die Studie in den USA, mit Zahlen von rund 18.000 Erwachsenen, gesammelt im National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) 2003-2010. Die Ergebnisse wurden kürzlich in den Kurznachrichten der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) zusammengefasst.

Mehr Kalorien, mehr Fette, mehr Salz

Die Studienteilnehmer beantworteten Fragen zu ihrem Essverhalten an zwei Tagen. Ein Drittel der Teilnehmer berichtete, was sie an einem oder beiden Tagen an Fast Food und ein Viertel, was sie an mindestens einem Tag in einem normalen Restaurant mit Tischbedienung gegessen hatten. Die übrigen Personen gaben an, was zuhause auf den Tisch gekommen war. Die Wissenschaftler analysierten die Mahlzeiten jeweils auf die Kalorien, den Fett-, Zucker- und Salzgehalt. Ergebnis:

Im Vergleich mit dem selbst gekochten Essen enthielten die konsumierten Mahlzeiten in Fast Food-Restaurants  pro Tag 190 kcal mehr, 11 g Fett mehr, 3,5 g gesättigte Fette mehr, 10 g Cholesterin mehr und 300 mg Kochsalz mehr.

Ähnlich ungünstig sah der Vergleich zwischen dem Essen zu Hause und dem in Bedienungsrestaurants aus: Pro Tag 187 kcal mehr, 10 g mehr Fett, 2,5 g mehr gesättigte Fettsäuren, fast 60 g Extra-Cholesterin mehr und über 400 mg mehr Kochsalz.

Fast Food nicht schlechter als Restaurantessen

Auch wenn die Ergebnisse aus den USA stammen, enthalten sie doch eine wichtige Botschaft: „Zuhause wird  heute gesundheitsbewusster gekocht als in Restaurants, auch solchen der gehobenen Klasse“, kommentiert  Prof. Helmut Schatz, Bochum, Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). Obwohl häufig Fast Food mit schlechter Ernährung in Verbindung gebracht würde, sähe es in Bedienungsrestaurants nicht besser aus. Schatz vermutet, dass sich die Küchenchefs auf den Geschmack ihrer Gäste einstellten, weil „jeder weiß, dass Fett ein Geschmacksträger ist, Eier viele Speisen „verbessern“ und nicht zu sparsames Salzen von vielen Gästen geschätzt wird.“ Es ist zu vermuten, dass dies auch in Deutschland nichts anders sein wird.

Gesund ernähren auch im Restaurant

Wer sich auch im Restaurant gesund ernähren will, dem rät die amerikanische Ernährungswissenschaftlerin Lori Rosenthal Gerichte mit viel Gemüse zu bestellen und zusätzliches Gemüse zu verlangen. Weitere Tipps: eine Vorspeise als Hauptmahlzeit bestellen, ein Gericht mit einer 2. Person teilen oder einen Teil des Essens zum Mitnehmen einpacken lassen.

* R. An: Fast-food and full-service restaurant consumption and daily energy and nutrient intakes in US adults. Eur J Clin Nutr 2015. doi:10.1038/ejcn.2015.104.

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