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Neu: Insulinpumpe plus CGM regeln Diabetes

Diabetesforschung

© momius - fotolia.com

Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hat Ende September 2016 ein neues System aus Insulinpumpe und CGM zugelassen, mit dem zum ersten Mal ein (fast) geschlossenes System zur Insulinversorgung für Diabetiker möglich wird. Das “Hybrid-Closed-Loop-System” 670G von Medtronic.

Technische Lösung zur Insulinversorgung für Typ-1-Diabetiker

Forscher weltweit arbeiten daran, ein Mittel zur Heilung von Typ-1-Diabetes zu finden (wir berichteten) – bislang ohne Erfolg. Alternativ werden technische Lösungen für die Insulinversorgung gesucht. Ziel ist ein “Closed-Loop-System” zur Insulinversorgung, also ein geschlossenes System, das die Insulinversorgung automatisch regelt.  Mit dem ersten Hybrid-Closed-Loop-System Medtronic 670G rückt diese Lösung ein großes Stück näher. In den USA soll das System 2017 auf den Markt kommen, die Einführung in Deutschland ist noch offen.

© Medtronic

Insulinpumpe und CGM-System regeln die Glukosewerte

Das Hybrid-Closed-Loop-System kombiniert die Funktionenen einer Insulinpumpe und eines Systems zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) in einem Gerät. Das kennt man schon von Systemen wie der Medtronic 640G oder Animas Vibe. Neu am System 670G: Es misst alle fünf Minuten die Glukose und passt die Insulinzufuhr automatisch an den Bedarf an bzw. unterbricht sie, wenn sich die Werte dem Bereich einer Unterzuckerung nähern. Damit können die Glukosewerte rund um die Uhr in einem gewünschten Glukosebereich gehalten werden – auch nachts und beim Sport. Schwere Hypoglykämien und Ketoazidosen werden vermieden, wie eine kürzlich im Journal of the American Medical Association (JAMA )veröffentlichte Studie gezeigt hat.

Technologie im Medtronic 670G-System arbeitet fast automatisch

Das System Medtronic 670G System ist trotzdem kein geschlossenes System zur Insulinversorgung (Closed Loop), sondern eine Vorstufe (Hybrid-Closed-Loop). Ohne menschliche Unterstützung geht es nach wie vor nicht. Typ-1-Diabetiker müssen die Kohlenhydrate zu den Mahlzeiten angeben, die sie zu sich nehmen. Zwar gibt es Forschungsprojekte wie GoCarb aus der Schweiz (wir berichteten), die darauf abzielen, Kohlenhydrate via Smartphone-App zu bestimmen. Anwendbar sind sie aber noch nicht. Ebenfalls weiterhin erforderlich ist der regelmäßige Wechsel des Infusionssets und des Sensors durch den Anwender. Auch muss das 670G-System zweimal täglich über eine Blutzuckermessung kalibriert (geeicht) werden.

Mehr zur 670G in englischer Sprache finden sie hier.
 
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