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Kaltplasma bei Fußwunden wirkt, aber wie?

Diabetesforschung

© Alexander Raths - fotolia.com

Die Behandlung mit kaltem Plasma sorgt dafür, dass oberflächliche, chronische Wunden an den Füßen schneller heilen. Dass Kaltplasma bei Fußwunden wirkt, haben Forschende des Herz- und Diabeteszentrums Bad Oeyenhausen bereits in Studien nachgewiesen. Wie es genau funktioniert wurde nun in einer Doktorarbeit näher untersucht.

(21.8.2022) Chronische Fußwunden verursachen bei Menschen mit Diabetes einen hohen Leidensdruck. Das Management chronischer Wunden zählt auch für Ärztinnen und Ärzte zu den großen Herausforderungen in der Behandlung. Oft müssen diese Wunden viele Monate versorgt werden, bis sie heilen. Eine Klinik, die sich auf das Thema chronische Fußwunden bei Menschen mit Diabetes (diabetische Fußulzera) spezialisiert hat, ist das Herz- und Diabeteszentrum in Bad Oeyenhausen. Hier erforscht man bereits seit einigen Jahren, wie Kaltplasma zur Beschleunigung der Wundheilung eingesetzt werden kann. Wir hatten hier bei diabetes news bereits darüber berichtet.

Was ist eine Kaltplasma-Therapie?

Bei einer Kaltplasma-Behandlung wird kaltes atmosphärisches Plasma flächen- oder strahlenförmig auf die Wunde aufgebracht, z.B. über einen speziellen Stift (Pen). Die Behandlung muss mehrfach wiederholt werden, sie ist wirksam und gut verträglich.* Wie die beschleunigte Wundheilung im Detail funktioniert, hat Jonas Hiller am Diabeteszentrum Bad Oeyenhausen nun in seiner Doktorarbeit untersucht**. Im Rahmen einer Analyse von Wundsekret bei 27 Läsionen (Wunden) hat er bestimmte Wachstumsfaktoren, Entzündungsparameter und beteiligte Enzyme über einen Behandlungszeitraum von 14 Tagen beobachtet. 14 Wunden wurden mit Kaltplasmatherapie, 13 mit Placebo behandelt. Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass Kaltplasma die Ausschüttung bestimmter Wachstumsfaktoren fördert. Dies trägt – neben weiteren Faktoren – maßgeblich dazu bei, dass sich eine Wunde schneller schließt.

GB-A startet Erprobungsstudie

Die Kosten für die Kaltplasma-Behandlung wird aktuell nicht von gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Dies könnte sich aber ändern, denn der Gemeinsame Bundesausschuss (GB-A) hat im Juli 2021 ein Erprobungsverfahren gestartet. Im Erfolgsfall kann die Kaltplasma-Therapie in den GKV-Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aufgenommen werden. Mehr dazu lesen Sie hier.

* Bernd Stratmann, PhD; et al: Cold Atmospheric Plasma Therapy vs Placebo for Diabetic Foot Ulcers. JAMA Network Open. 2020;3(7):e2010411.

** Jonas Hiller et al: Enhanced growth factor expression in chronic diabetic wounds treated by cold atmospheric plasma. Diabet Med. 2022 Jun;39(6):e14787. doi: 10.1111/dme.14787.

Quelle: Medienmitteilung der Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum – Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen vom 12. August 2022 und eigene Recherche.

   
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