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Alleine mit dem Diabetes leben

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Wenn man als Diabetiker alleine wohnt, kann man im Notfall nicht auf schnelle Hilfe durch Angehörige oder den Partner vertrauen. Vorbeugen und sich auf den Ernstfall gut vorbereiten, rät deshalb die Patientenorganisation diabetesDE. Tipps und eine Checkliste finden Sie hier.

Viele Diabetiker leben alleine

In Deutschland gibt es immer mehr Singlehaushalte: 13,4 Millionen Deutsche leben allein, berichtet die Patientenorganisation diabetesDE in einer Pressemitteilung vom 3. August 2015. Wie viele davon an Diabetes erkrankt sind, ist nicht bekannt. Im Prinzip ist es auch für Diabetiker kein Problem, alleine zu leben. Wenn nur die Angst vor Unterzuckerungen, vor allem während der Nacht, nicht wäre. Deshalb sind Angehörige und Freunde schnell besorgt. „Schaffst du das denn so auf dich gestellt mit deiner Krankheit? Was passiert, wenn du mal umkippst und niemand ist da?“ Gute Fragen, zu denen man sich Gedanken machen sollte.

Unterzuckerungen rechtzeitig erkennen

Tatsächlich haben Diabetiker, die Insulin spritzen oder Sulfonylharnstoffe einnehmen, das Risiko einer Unterzuckerung. Doch das ist kein Grund, unbedingt einen Mitbewohner zu suchen. „Menschen mit Diabetes können ihren Lebensalltag sehr gut alleine bewältigen, sofern ihr Stoffwechsel gut eingestellt ist und sie auf eine Unterzuckerung vorbereitet sind“, sagt Professor Dr. med. Thomas Haak, Vorstandsmitglied von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt des Diabetes Zentrums Mergentheim in Bad Mergentheim. Regel Nummer eins lautet: Die Anzeichen einer Unterzuckerung rechtzeitig zu erkennen, um richtig reagieren zu können. Diese Anzeichen können sehr individuell sein und reichen von Schwindelgefühl über Zittern, Schweißausbrüchen, Hungerattacken bis zu Nervosität.

Unterzuckerungs-Wahrnehmung trainieren

Nicht jeder Diabetiker nimmt die Anzeichen einer Unterzuckerung noch rechtzeitig wahr. Dies kann auch an bestimmten Medikamenten liegen, welche die Anzeichen abschwächen oder komplett unterdrücken. Ob und wie Medikamente den Stoffwechsel beeinflussen sollten Patienten mit ihrem Arzt besprechen, empfiehlt Professor Thomas Haak. Wer die Anzeichen einer Unterzuckerung nicht mehr rechtzeitig wahrnimmt, dem kann ein entsprechendes Training helfen (www.hypos.de).

Hypo-Hilfen müssen immer griffbereit sein

Regelmäßiges Blutzuckermessen und die Dokumentation der Werte tragen dazu bei, mögliche Schwankungen des Blutzuckers besser wahrzunehmen und einzuschätzen, so der Experte. Vor allem bei Bewegung, Sport und Stress – Faktoren, die den Blutzucker beeinflussen. Auch wenn der Stoffwechsel stabil ist und es nur selten zu Schwankungen kommt: „Wichtig ist, immer schnellwirksame Zuckerquellen in greifbarer Nähe zu haben“, empfiehlt Haak. Empfehlenswert seien Glukose-Tabletten, -Gele oder kleine Saftpäckchen. Ebenfalls griffbereit müssen eine Liste mit wichtigen Notfall-Rufnummern, Ansprechpartnern sowie der Diabetesausweis sein. Die Organisation diabetesDE hat eine Checkliste mit Tipps für Diabetiker zusammengestellt, die Sie hier herunterladen können:

Checkliste: 7 Tipps, wie Sie sicher alleine mit Diabetes leben

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