Website-Icon diabetes-news

Wie wird die Diagnose Gicht gestellt?

Die Diagnose einer Gicht wird durch mehrere Schritte gestellt. Wichtig ist die Kombination aus typischen Symptomen, Untersuchungen und ggf. Laborwerten:

1. Anamnese
Der Arzt fragt u. a.:

2. Körperliche Untersuchung
Typische Hinweise auf Gicht sind:
→ Der klassische Befund am Großzeh-Grundgelenk ist oft schon sehr verdächtig.

3. Blutuntersuchung
→ Ein hoher Harnsäurespiegel unterstützt die Diagnose, beweist sie aber nicht allein.

4. Gelenkpunktion (Goldstandard)
Wenn Unsicherheit besteht, kann der Arzt Flüssigkeit aus dem entzündeten Gelenk entnehmen. Im Mikroskop sieht man nadelförmige Harnsäurekristalle (Uratkristalle). Dies ist der sichere Beweis für Gicht.

5. Bildgebung (wird seltener gebraucht)
Wichtig:
Die Diagnose wird meist durch die typische Kombination aus Schmerzverlauf + betroffenes Gelenk + erhöhtem Harnsäurespiegel gestellt. Eine Gelenkpunktion ist v. a. nötig, wenn eine Infektion ausgeschlossen werden muss.

Kann man Gichtanfälle ohne erhöhten Harnsäurespiegel haben?

Ja — das ist möglich, und sogar erstaunlich häufig.
Warum?
Während eines akuten Gichtanfalls fällt der Harnsäurespiegel im Blut oft ab, weil viele Harnsäurekristalle im Gelenk gebunden sind. Dadurch kann der Blutwert normal oder sogar niedrig erscheinen.

Wie häufig?
Etwa 30–50 % der Patienten haben während eines akuten Gichtanfalls normale Harnsäurewerte. Ein normaler Wert schließt Gicht also nicht aus. Darum wird die Diagnose nicht allein durch den Blut-Harnsäurespiegel gestellt.

Normale Harnsäurewerte:
Die Normalwerte können je nach Labor leicht variieren, aber typischerweise gelten:
Für Männer: 3,5 – 7,0 mg/dl (ca. 200–420 µmol/l)
Für Frauen: 2,5 – 6,0 mg/dl (ca. 150–360 µmol/l) (Nach der Menopause steigen die Werte oft an.)

Wichtige Hinweise zu Harnsäurewerten:


Die mobile Version verlassen