20 Minuten Bewegung für das Herz

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Herzschwäche kann eine mögliche Folge der Diabeteserkrankung sein. Mit regelmäßiger Bewegung lässt sich vorbeugen. Mindestens 20 Minuten am Tag reichen bei Männern aus, wie eine große Studie aus Schweden jetzt gezeigt hat. Dabei muss man sich nicht einmal besonders anstrengen.

Übergewicht schadet dem Herzen

Herz-Kreislauferkrankungen stehen weltweit auf der Liste der Todesursachen ganz oben. Übergewicht als Folge falscher Ernährung und mangelnder Bewegung ist eine wesentliche Ursache für diese Erkrankungen. Vergangene Woche hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wieder einmal Alarm gegeben: 58,6 % der Europäer sind übergewichtig und gefährdet, unter anderem an Typ 2 Diabetes zu erkranken – wenn sie nicht schon erkrankt sind. Herz-Kreislauferkrankungen gehören wiederum zu den möglichen Folgeerkrankungen des Diabetes. Ein Teufelskreis.

Herzschwäche als Folge des Diabetes

Wenn sich eine Herz-Kreislauferkrankung weiter verschlechtert, kann es zu einer chronischen Herzschwäche (Herzinsuffizienz) kommen. Ursache ist eine Schädigung des Herzmuskels, meist ausgelöst durch einen Herzinfarkt. Die Pumpleistung des Herzens lässt nach und das Herz verliert insgesamt an Beweglichkeit. Symptome können Atemnot, chronischer Husten und Wassereinlagerungen sein. Ist das Herz so weit geschädigt, lässt sich dies nicht mehr rückgängig machen. Umso wichtiger ist es, der Herzschwäche vorzubeugen.

20 Minuten Sport gegen Herzschwäche

Dafür gibt es eine einfache, aber wirkungsvolle Methode: Mehr Bewegung. Wer mindestens 20 Minuten am Tag körperlich aktiv ist, kann sein Risiko für eine Herzschwäche signifikant senken. Am besten gelingt dies durch tägliches Radfahren oder Gehen. Dies sind die Ergebnisse eine großen schwedischen Studie*, die im August 2015 veröffentlicht wurden. Sie gelten allerdings mit einer Einschränkung: Es wurden nur Männer einbezogen. Für Frauen trifft die Studie keine Aussage.

Herzstudie mit mehr als 30 000 Männern

Die Forscher hatten im Jahre 1998 33012 Männer mit einem Durchschnittsalter von 60 Jahren nach ihren Gewohnheiten befragt – wie viel Zeit sie aktuell täglich für Gehen/Radfahren, Sport, Berufstätigkeit, körperliche Arbeit/Hausarbeit, Sitzen/Fernsehen und Schlaf aufwandten. 13 Jahre nach der Befragung wurden die Daten zu diesen Patienten aus dem Schwedischen Diabetesregister ausgewertet. Bei 3609 Männern war in der Zwischenzeit eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) aufgetreten. Es zeigte sich eine Abhängigkeit zwischen der Bewegung und der Erkrankungsrate: Mindestens 20 Minuten Radfahren oder Gehen am Tag reduzierte das Erkrankungsrisiko um 21 % und erwies sich damit am effektivsten. Die Forscher stellten auch fest, dass eine moderate, also mittlere Belastung, am effektivsten ist. Wer sich nicht oder nur gering sportlich belastet hatte, hatte ein höheres Risiko für eine Herzschwäche. Auch eine körperlich starke Belastung durch Sport ging mit einem höheren Risiko einher. Durch eine moderate Belastung, wie sie Radfahren oder Gehen mit sich bringt, können Blutdruck und Blutfettwerte sowie das Körpergewicht am besten gesenkt werden, begründen die Forscher ihre Ergebnisse.

* Rahman I et al.: Physical Activity and Heart Failure Risk in a Prospective Study of Men. JCHF. 2015;3(9):681-687. doi:10.1016/j.jchf.2015.05.006

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